Die internationale medizinische Hilfsorganisation
ÄRZTE OHNE GRENZEN betont anlässlich des Weltfrauentages, dass der
Tod sehr vieler Frauen während der Geburt ihrer Kinder vermeidbar
wäre. Der Report "Müttersterblichkeit: Die vermeidbare Krise" zeigt,
wie die Bereitstellung von Geburtshilfe schwangeren Frauen bei
Notfällen in akuten und chronischen humanitären Krisen das Leben
retten kann.
ÄRZTE OHNE GRENZEN baut seit Jahren die eigenen Programme auf die
Bedürfnisse von Schwangeren aus. Nun macht die Organisation mit dem
Report auf den Betreuungsmangel bei geburtshilflichen Notfällen in
Krisenregionen aufmerksam. Dieser untersucht die Situation
schwangerer Frauen in 12 Ländern, in denen ÄRZTE OHNE GRENZEN
arbeitet, darunter Pakistan, Somalia, Südsudan und Haiti, und
unterstreicht die Notwendigkeit der medizinischen Nothilfe,
insbesondere wenn Komplikationen auftreten.
"Wir wissen, dass es bei 15 Prozent aller Schwangerschaften
weltweit zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommt", sagt Kara
Blackburn, medizinische Beraterin für Frauengesundheit bei ÄRZTE OHNE
GRENZEN. "Diese Frauen brauchen Zugang zu einer guten Betreuung bei
geburtshilflichen Notfällen, ob sie in Sydney, Port-au-Prince oder
Mogadischu leben - ob in einem modernen Krankenhaus in einer
internationalen Stadt oder in einer Krisenregion, einem
Flüchtlingslager oder unter Plastikplanen nach einem verheerenden
Erdbeben."
Jeden Tag sterben etwa 1.000 Frauen bei der Geburt oder an einer
Komplikation im Zusammenhang mit ihrer Schwangerschaft. Doch mit der
Unterstützung von qualifizierten Geburtshelfern und dem Zugang zu den
entsprechenden Medikamenten und der nötigen Ausrüstung kann das Leben
der Frauen und das ihrer Kinder gerettet werden.
Die Geburt ist der kritischste Moment für Frauen und Babys. Die
meisten Todesfälle bei Müttern passieren kurz vor, während oder
unmittelbar nach der Geburt, oft verbunden mit nicht vorhersehbaren
Komplikationen. Als medizinische Nothilfeorganisation strebt ÄRZTE
OHNE GRENZEN an, die Müttersterblichkeit während humanitärer Krisen
zu verringern. Die Organisation hat dafür maßgeblich in die
Entwicklung der Technik und Logistik zur lebensrettenden kostenlosen
Betreuung geburtshilflicher Notfälle investiert.
"Es ist eine kontinuierliche Tragödie, dass immer noch so viele
Frauen während der Entbindung sterben, obwohl wir wissen, dass eine
qualitativ hochwertige Versorgung zum Zeitpunkt der Geburt einen
direkten Einfluss haben kann", betont Frau Blackburn. "Wir müssen
immer daran denken, dass Müttersterblichkeit vermeidbar ist."
ÄRZTE OHNE GRENZEN leistet in rund 30 Ländern Geburtshilfe. Im
Jahr 2010 haben Mitarbeiter der Organisation die Geburten von mehr
als 150.000 Babys begleitet.
Pressekontakt:
Download des Reports unter: http://msf.de/eg;
Projektkoordinator in Haiti und Hebamme stehen für Interviews zur
Verfügung. Mehr Informationen: Stefan Dold, 030 700 130 230,
Christiane Winje 030 700 130 240; www.aerzte-ohne-grenzen.de