Jeden Tag sterben etwa 1.000 Frauen bei der Geburt
Berlin, 7. März 2012. Die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen betont anlässlich des Weltfrauentages, dass der Tod sehr vieler Frauen während der Geburt ihrer Kinder vermeidbar wäre. Der Report "Müttersterblichkeit: Die vermeidbare Krise" zeigt, wie die Bereitstellung von Geburtshilfe schwangeren Frauen bei Notfällen in akuten und chronischen humanitären Krisen das Leben retten kann.
Ärzte ohne Grenzen baut seit Jahren die eigenen Programme auf die Bedürfnisse von Schwangeren aus. Nun macht die Organisation mit dem Report auf den Betreuungsmangel bei geburtshilflichen Notfällen in Krisenregionen aufmerksam. Dieser untersucht die Situation schwangerer Frauen in 12 Ländern, in denen Ärzte ohne Grenzen arbeitet, darunter Pakistan, Somalia, Südsudan und Haiti, und unterstreicht die Notwendigkeit der medizinischen Nothilfe, insbesondere wenn Komplikationen auftreten.
"Wir wissen, dass es bei 15 Prozent aller Schwangerschaften weltweit zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommt", sagt Kara Blackburn, medizinische Beraterin für Frauengesundheit bei Ärzte ohne Grenzen. "Diese Frauen brauchen Zugang zu einer guten Betreuung bei geburtshilflichen Notfällen, ob sie in Sydney, Port-au-Prince oder Mogadischu leben - ob in einem modernen Krankenhaus in einer internationalen Stadt oder in einer Krisenregion, einem Flüchtlingslager oder unter Plastikplanen nach einem verheerenden Erdbeben."
Jeden Tag sterben etwa 1.000 Frauen bei der Geburt oder an einer Komplikation im Zusammenhang mit ihrer Schwangerschaft. Doch mit der Unterstützung von qualifizierten Geburtshelfern und dem Zugang zu den entsprechenden Medikamenten und der nötigen Ausrüstung kann das Leben der Frauen und das ihrer Kinder gerettet werden.
Die Geburt ist der kritischste Moment für Frauen und Babys. Die meisten Todesfälle bei Müttern passieren kurz vor, während oder unmittelbar nach der Geburt, oft verbunden mit nicht vorhersehbaren Komplikationen. Als medizinische Nothilfeorganisation strebt Ärzte ohne Grenzen an, die Müttersterblichkeit während humanitärer Krisen zu verringern. Die Organisation hat dafür maßgeblich in die Entwicklung der Technik und Logistik zur lebensrettenden kostenlosen Betreuung geburtshilflicher Notfälle investiert.
"Es ist eine kontinuierliche Tragödie, dass immer noch so viele Frauen während der Entbindung sterben, obwohl wir wissen, dass eine qualitativ hochwertige Versorgung zum Zeitpunkt der Geburt einen direkten Einfluss haben kann", betont Frau Blackburn. "Wir müssen immer daran denken, dass Müttersterblichkeit vermeidbar ist."
Ärzte ohne Grenzen leistet in rund 30 Ländern Geburtshilfe. Im Jahr 2010 haben Mitarbeiter der Organisation die Geburten von mehr als 150.000 Babys begleitet.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Pressestelle:
Stefan Dold
Tel.: 030 - 700 130 230
stefan.dold@berlin.msf.org
Christiane Winje
Tel.: 030 - 700 130 240
christiane.winje@berlin.msf.org