fit und munter - Stress im Job und gleichzeitig immun gegen Burnout!?

fit und munter

Stress im Job und gleichzeitig immun gegen Burnout!?

Das Thema"Burnout"hat in unserer Gesellschaft im vergangenen Jahr vielfältige Beachtung gefunden. Die Medien berichteten häufigüber prominente Beispiele, denen ein"Burnout"zum Verhängnis geworden ist.
Die Ursachen sollen in der Überforderung und im Alltagsstress liegen, stimmt das?
Die Antwort ist: "Jein".

Die Ursachen für die Erschöpfungssyndrome unserer neuen Zeit sind vielfältiger und richtig ist das chronischer Stress, d.h. negativer Stress, der vom Körper nicht mehr verarbeitet/abgebaut werden kann, zum sogenannten "Burnout" führen kann.
Für alle Leser, die also einer hohen Belastung im Berufsalltag ausgesetzt sind, könnte man hier schon einmal die entlastende Botschaft geben:

Eine hohe Arbeitsbelastung im Beruf führt nicht zwangsläufig zum BURNOUT!

Burnout bedeutet ausgebrannt sein und chronischer Stress ist der Beginn der sogenannten Burnout-Spirale. Der Übergangsprozess von chronischem Stress zum Burnout-Syndrom verläuft oft schleichend. Bis es zu einer totalen emotionalen, mentalen und körperlichen Erschöpfung kommt, findet eine Entwicklung statt, die Herbert Freudenberger einmal in 12 Stufen zusammengefasst hat:

Die 12 Stadien von Burnout:
1. der Zwang, sich zu beweisen
2. verstärkter Einsatz
3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
4. Verdrängung von Konflikten
5. Umdeutung von Werten
6. Leugnung der Probleme
7. Rückzug
8. beobachtbare Verhaltensänderung
9. Depersonalisation
10. innere Leere
11. Depression
12. völlige Erschöpfung

Es ist wichtig, den Verlauf rechtzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Eine wirksame Vorbeugung ist jedoch nicht der Jahresurlaub mit der Familie oder der Saunagang am Abend mit den Freunden. Auch dies kann nur Teil eines präventiven Maßnahmenplans sein. Es geht vielmehr darum eine Balance in der Dynamik zwischen Tun und Sein zu finden.

Wenn sie wirksam etwas für die Immunität gegen Burnout tun möchten, müssen Sie sich zunächst die Frage stellen:
Nach welchen Vorstellungen und Prägungen richte ich mein Leben aus?

Dr. Nossrat Peseschkian hat hierzu ein Modell entwickelt, nachdem eine gute Erstanalyse im Selbsttest möglich ist. Das Modell sieht vor, dass ein Mensch dann in seiner Balance ist, wenn er aus jedem der sogenannten 4 Lebensfelder:
- Soziales Leben
- Körperliches Empfinden
- Sinn/Struktur
- Beruf
Energie bekommt.

Wenn jedoch ein Ungleichgewicht zwischen den Feldern besteht und ich das Gefühl habe, dass ich zuviel Energie auf einem oder gar mehreren Feldern verliere, bin ich nicht mehr "immun" gegen Burnout!

Was bedeutet es, Spieler in seinem eigenen Leben zu werden?

In meinem sozialen Umfeld sollte ich mir klar werden wie wichtig meine Freunde, meine Familie und mein Partner/Partnerin für mich sind. Während ein "Spielball" darüber jammert, dass er für Freunde und Familie keine Zeit mehr findet, setzt ein Spieler hier klare Prioritäten und plant z. B. die Zeit mit den Kindern so ein, dass es nicht so wirkt, als hetze man von einem Business Termin in das Kinderzimmer, um in den Gedanken schon wieder beim nächsten Termin zu sein. Es geht hier insbesondere darum eine innere Haltung zu finden, die es möglich macht, die Zeit mit dem sozialen Umfeld im "Hier und Jetzt" genießen zu können.

Auch im Lebensfeld Körper geht es darum eine innere Haltung zu haben, die dem eigenen Körper zunächst einmal Aufmerksamkeit schenkt. Wie viel Schlaf gönne ich mir? Wie bewusst ernähre ich mich? Wie ernähre ich mich bei Stress? Was tue ich, um mich Fit zu halten? Wenn ich mir bewusst Ziele setze, die ich hier als "Spieler meines Lebens" erreichen möchte, kann ich diese auch erreichen? Vielen hilft es dabei, die Erfolge zu visualisieren. So kann das tägliche Aufschreiben der gelaufenen Kilometer im "Joggingtagebuch" der Beginn eines neuen Körperempfindens sein.

Spieler zu sein bedeutet, die Zügel für sein Leben selbst in der Hand zu haben, Eigenverantwortlich zu planen und sich nicht von den Lebensumständen treiben zu lassen.

Bei der näheren Betrachtung des Lebensfeldes Sinn/Kultur stellt sich die Frage:
Wie sinnerfüllt ist mein Leben? Eine sehr weitreichende Frage, aber:
Wie komme ich in meinem Alltag zur Stille, um dieser Frage überhaupt nachzugehen?
Glaubensgemeinschaften bieten hier unter anderem den Vorteil, dass sie ein wöchentliches Ritual bieten, um dieser Frage zum Beispiel in einem Gottesdienst nachzugehen.

Aber auch ein Atheist, der gleichzeitig Mitglied bei Amnesty-International ist, kann sicherlich Ähnliches erfahren, was ihm Sinn gibt. Generell geht es also um die Frage:
Welche Rolle spielen Werte, Ethik/Religion und Kultur in meinem Leben? Und wie stark nutze ich dies zur eigenen Energiegewinnung.

Bleibt noch das letzte Lebensfeld Beruf? Entscheidend, ob ich meinen Beruf als energiebringend oder energieraubend erlebe ist die sogenannte Passung, d. h. passt das was ich tue zu meinen Motiven und Zielen? Die Frage, wie organisiere ich meine Zeit in diesem Job spielt dabei eine geringere Rolle als vermutet. Viel wichtiger ist die Frage nach der Passung. Erfüllt mich mein Job oder saugt er mich innerlich aus? Ebenso bedeutend ist die Frage nach der Anerkennung!
Wie wird meine Leistung honoriert?
Bekomme ich für meine Arbeit die nötige soziale Anerkennung und ein für meinen Einsatz angemessenes Gehalt? Am Entscheidensten aber ist es, bekomme ich genügend Lob und Anerkennung von Kunden, Vorgesetzten und Kollegen?

Wenn Sie also das Gefühl haben,
- mein Job ist stressig aber er passt gut zu mir und gibt mir Erfüllung,
- in meinem privaten Umfeld fühle ich mich wohl und genieße die Zeit mit meinen Freunden und Partnern,
- mein Leben scheint mir Sinn zu geben und ich gönne meinem
- Körper eine gute Mischung von Anspannung und Entspannung,
dann brauchen Sie sich um das Thema Burnout nicht so viele Sorgen zu machen. Sollten Sie jedoch auf einem der Felder ein Defizit verspüren, dann planen Sie hierfür Zeit um Ihren individuellen Weg in eine andere Lebensbalance zu gehen und setzen Sie sich bewusst erreichbare Ziele.

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