Der Orthopäde oder der Neurochirurg hat heute für Bandscheibenvorfälle der HWS (Halswirbelsäule), der BWS (Brustwirbelsäule) und der LWS (Lendenwirbelsäule) nicht nur die alt herkömmliche und klassische offene Operation zur Verfügung, sondern er kann auch mit moderner Lasertechnik arbeiten. Dank einer winzigen Sonde kann der Eingriff ohne große Schnitte und oft sogar ambulant durchgeführt werden.
Rund 17 Millionen Krankheitstage pro Jahr sind in Deutschland allein auf Rückenschmerzen und dem Bandscheibenvorfall zurückzuführen.
Damit führen diese Erkrankungen des Rückens die Statistik der Fehltage an und verursachen auch immense Kosten.
"Wichtig vor der Behandlung aller Schmerzen am Rücken ist genau zu wissen, was die Schmerzen verursacht", sagt Dr. Theophil Abel, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie vom Wirbelsäulentherapiezentrum in Stuttgart. Wissen, das moderne Diagnosemethoden und internationalen wissenschaftlichen Austausch voraussetzt. Ähnlich wichtig seien neue minimalinvasive Behandlungsmethoden. Als Beispiel führt Abel die aktuelle Lasergeneration als bedeutende Weiterentwicklung in der Behandlung von Bandscheibenvorfällen an. Wenn sich die Beschwerden eines Bandscheibenvorfalls nicht durch konservative Therapiemaßnahmen, wie Injektionen, Akupunktur, Massage oder Medikamente beheben ließen, rät er dazu, den Bandscheibenvorfall dauerhaft zu beheben. Vor allem im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule stünden hierzu neue, schonende Laseroperationsverfahren zur Verfügung. Die minimalinvasive Laseroperation helfe Patienten bereits innerhalb weniger Minuten.
Abel erklärt, wie die Behandlung abläuft: Eine kleine Lasersonde wird in die Bandscheibe geschoben, dann wird das überschüssige Gewebe aus dem weichen Kern der Bandscheibe abgetragen und entfernt. Dadurch schrumpft der Bandscheibenvorfall. Gleichzeitig verschließt sich durch die Laseroperation oft der Defekt am Ring der Bandscheibe, so dass diese wieder richtig ausheilen kann. Diese kleinen ambulanten Eingriffe zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen kommen weltweit zum Einsatz. Der Patient kommt am Operationstag in die Klinik und kann oft noch am Tag des Eingriffs wieder nach Hause. "Wir haben mit diesen Lasermethoden ca. 10.000 Bandscheibenvorfälle behandelt und die meisten Patienten waren nach dem Eingriff schmerz- und beschwerdefrei" sagt Abel.
Ein großer Vorteil der Methoden sei es, dass sowohl Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule als auch solche an der Lendenwirbelsäule mit einer winzigen, nur einen Millimeter dicken Sonde behandelt werden könnten und keine Schnitte im Gewebe notwendig seien, so Abel. Gleich nach dem Eingriff spüre der Patient eine deutliche Schmerzlinderung, und nach wenigen Tagen seien bei über 80 Prozent der Betroffenen die Schmerzen völlig verschwunden. Dies bestätigen auch klinische Studien, denen zufolge die Patientenzufriedenheit ein halbes Jahr nach der Behandlung bei 80 bis 90 Prozent liegt. Das stellt eine deutliche Verbesserung zur bisherigen Standardtherapie der Bandscheibenvorfälle, der offenen Bandscheibenoperation, dar. Bei ihr muss der Patient mehrere Tage stationär in der Klinik bleiben und ein höheres Operationsrisiko eingehen. "Mit den heutigen modernen, mikrochirurgischen Behandlungstechniken kann vielen Patienten auf effektive, schnelle und schonende Weise ohne Nebenwirkungen geholfen werden", weiß Abel aus seiner täglichen Praxis. Auch die Krankenkassen haben dies erkannt, weshalb die Kosten der minimalinvasiven Lasertherapie bei Bandscheibenpatienten von allen Krankenkassen bezahlt werden.
Peter-Michael Petsch
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Wirbelsäulen-Therapie-Zentrum