Das Konzept der Hochsensibilität wurde durch die US-amerikanische Psychologin Elaine Aron eingeführt. Demnach gehören 15-20% der Menschen zu den Hochsensiblen.
Hochsensible Personen kennzeichnen sich durch eine besonders ausgeprägte und detailreiche Wahrnehmung, eine deutliche Tendenz zum intuitiven Denken, ein oft sehr intensives Erleben von Musik oder Kunst, eine erhöhte Begeisterungsfähigkeit und eine besonders komplexe Fantasietätigkeit. Hochsensible weisen aber ebenfalls häufig eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit und eine leichtere Beeinflussbarkeit durch Stimmungen und Verhalten anderer Menschen auf. Es kann zu einer Reizüberempfindlichkeit kommen, die bei mangelndem Verständnis der sozialen Umgebung zu einer Belastung für partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen führen kann.
Das Konzept der Hochsensibilität ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Auch die Angaben zur Häufigkeit von Hochsensibilität sind umstritten. Insbesondere mangelt es derzeit noch an allgemein akzeptierten Testverfahren zur Feststellung von Hochsensibilität. Dennoch finden sich bereits heute viele Menschen in den Beschreibungen der Hochsensibilität wieder. Die Erklärung des eigenen Verhaltens als Ausdruck von Hochsensibilität wird oft als erleichternd und hilfreich erlebt.
Hochsensible verhalten sich anders in partnerschaftlichen Beziehungen als nicht hochsensible Personen. Treffen hochsensible Personen auf nicht hochsensible Partner, deuten diese oftmals das Verhalten ihrer hochsensiblen Partner falsch und können mit ihnen daher nicht umgehen. Eine Beeinträchtigung der Partnerschaftsqualität und im schlimmsten Fall eine Trennung können die Folgen sein. Gleiches gilt für Freundschaften.
Demgegenüber kann eine besonders innige Beziehung entstehen, wenn zwei Menschen mit Hochsensibilität aufeinander treffen, die sich ihrer Eigenschaft bewusst sind. Ebenso ist aber eine befriedigende Partnerschaft oder Freundschaft zwischen einer hochsensiblen und einer nicht hochsensiblen Person möglich, wenn beiderseits eine Akzeptanz besteht für die Unterschiede und die besonderen Wahrnehmungen und Verhaltensweisen, die mit Hochsensibilität einhergehen, gemeinsam reflektiv und positiv integriert werden.
Die Online-Partnervermittlung und Kennenlern-Plattform www.Gleichklang.de berichtet, dass in der Vergangenheit bereit mehrfach Mitglieder mit Hochsensibilität eine Berücksichtigung ihrer Besonderheiten bei der Vermittlung vorgeschlagen haben. Nunmehr hat Gleichlang diesen Wunsch seiner Mitglieder umgesetzt und bietet eine spezielle Unterstützung für Hochsensible bei der Partnersuche und Freundschaftssuche. Mitglieder können angeben, dass sie hochsensibel sind und eine Berücksichtigung dieser Besonderheit bei der Vermittlung wünschen. Ebenfalls werden alle Mitglieder gefragt, ob sie eine Partnerschaft oder Freundschaft mit einer hochsensiblen Person anstreben würden. Um Fehler bei der Beantwortung zu vermeiden, werden die Mitglieder ebenfalls aufgeklärt, was unter Hochsensibilität zu verstehen ist.
Die neue Vermittlung für Hochsensible wurde soeben erst eingeführt, so dass Gleichklang noch über keine vorliegenden Erfahungen berichten kann. Da die neue Option aber auf vielfachen Mitgliederwunsch eingeführt wurde und Hochsensible zunehmend im Internet eigene Informations- und Unterstützungsstrukturen aufbauen, ist Seksan Ammawat, Geschäftsführer von Gleichklang, optimistisch, dass das neue Angebot positiv aufgenommen werden wird.