Rund 6.300 deutsche Spender ließen sich im Jahr 2011 Blutstammzellen entnehmen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von knapp 13 Prozent. Diese konstante Wachstumsrate ist nun bereits seit über einem Jahrzehnt ungebrochen. Ebenso nimmt auch die Anzahl der weltweit registrierten Spender stetig zu. Dazu Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des Zentralen Knochenmarkspender-Registers Deutschland (ZKRD) in Ulm: "In Deutschland stehen über 4,5 Millionen Menschen als Spender zur Verfügung. Insgesamt, also weltweit, sind aktuell mehr als 19 Millionen Menschen dazu bereit, einem Patienten zu helfen." Für Patienten, die an Leukämie oder einer anderen bösartigen Erkrankung des Blutes leiden, stellt die Blutstammzellspende oftmals die einzige Chance auf Heilung dar. Doch Spender und Patient leben häufig in verschiedenen Ländern. Als Zentralregister hat nur das ZKRD Zugriff auf die weltweiten Daten und koordiniert den nationalen und internationalen Suchprozess. Schon seit Jahren ist das ZKRD das mit Abstand größte Register dieser Art in Europa. Gemessen an der Zahl der tatsächlich für Transplantationen identifizierten Spender ist es das leistungsfähigste weltweit.
Einmal registriert, stehen auch die Daten der deutschen Spender für Patienten auf der ganzen Welt zur Verfügung. Doch um für einen Patienten den idealen Spender zu finden, müssen die Gewebemerkmale, sogenannte HLA-Merkmale, möglichst genau übereinstimmen. Diese HLA-Merkmale werden kontinuierlich von den rund 30 deutschen Spenderdateien an das ZKRD gemeldet. Dort werden täglich die Daten der Patienten, für die eine Fremdspendersuche eingeleitet wurde, mit den Spenderdaten verglichen.
Ist der passende Spender identifiziert, werden ihm nach einer abschließenden medizinischen Untersuchung Blutstammzellen entnommen. Bei über 5.000 der Entnahmen im letzten Jahr geschah dies aus dem peripheren Blut. Die Blutstammzellen werden dabei, ähnlich wie bei einer Dialyse, aus dem Blut gefiltert. Nach einer entsprechenden Vorbehandlung werden diese Zellen anschließend per Infusion dem Patienten übertragen, damit dessen Körper ein neues blutbildendes System aufbauen kann. Lediglich bei 1.000 Spendern kam es zu einer Blutstammzellentnahme aus dem Knochenmark.