Gerade jetzt im Frühjahr experimentiert sie sehr gern mit Garten- und Wildkräutern und „zaubert“ damit eine vitaminreiche sowie sehr farbenfrohe Ergänzung so mancher Gerichte, die zudem noch kostengünstig ist. Herantasten an das neue Kocherlebnis kann man sich nach Meinung der Autorin leicht, wenn man jetzt ab März/April erst einmal das nutzt, was man gut kennt, zum Beispiel Gänseblümchen, dann später die Löwenzahnblüten, mit mehr Mut im fortschreitenden Jahr vielleicht auch ein paar Kornblumenblütenblätter, die man über Salate streuen kann. Dass man Schafgarben- und die jungen Löwenzahnblätter auch als Salat essen kann, ebenso wie Vogelmiere und Scharbockskraut könnte man ja in einem zweiten Schritt ausprobieren.
Alle diese Wildkräuter haben viele Vitamine und Mineralien. Schön, wenn man einen eigenen Garten besitzt, dann weiß man, dass nicht gerade vorher gedüngt worden ist. Die Wiese von Marlies Fuchs wird von Fremden oft als „naturbelassen“ bezeichnet, denn so sieht sie auch aus. Nach dem „Grasen“ auf der eigenen Wiese gibt’s bei ihr eine Gänseblümchen- oder Brennnesselsuppe, einen Wildkräutersalat oder eine selbst kreierte grüne Soße, alles direkt aus dem Hausgarten.
Kennen Sie auch Menschen, die Giersch konsequent bekämpfen? Für diese ist er ein „hartnäckiges Problemunkraut“. Der Volksmund hingegen nennt ihn auch „Zipperleinskraut“ – und das aus gutem Grund. Schon im Mittelalter wurde Giersch sogar bewusst angebaut und galt als gutes Heilmittel gegen Rheuma und Gicht und soll, über längere Zeit eingenommen, den Körper entgiften. Somit gilt er als eines der ältesten bekannten Wildgemüse, das Marlies Fuchs sowohl roh in Salaten (junge Blätter) als auch gekocht in diversen Gerichten verwendet. Sie will mit ihren Rezepten anderen Mut machen, das zu nutzen, was die Natur bietet. Übrigens: Auch in die Gourmetküche haben ihre Lieblingszutaten Giersch, Brennnessel und Topinambur längst Einzug gehalten.
Wenn dann noch der Duft von Vanille, Zimt oder mancher Blüten vom Kochtopf oder direkt vom Teller in die Nase steigt, kommen Glücksgefühle ganz schnell in unserem Gehirn an und signalisieren, dass es uns gut geht – und der Heißhunger verschwindet. Deshalb nutzt Marlies Fuchs diese Kraft der duftenden Gewürze sehr gern auch für Speisen, in denen man sie gar nicht erwartet. Ein Hauch von Zimt am Kartoffelsalat oder Hühnercurry, etwas Rosenblütenduft in der Süßspeise oder roter Pfeffer bzw. sogar Chilischoten am Obstsalat – da staunen die Geschmacksknospen, und eine kleine Märchenwelt kann im Kopfkino vorbeiziehen.
Schlank leben ohne Diät. Praktische Tipps und Rezepte, die schnell und leicht umzusetzen sind. Edition Sächsische Zeitung, 2011