GRABENSTÄTT - Mit "Salvia hispanica", der wiederentdeckten Supernahrung der Mayas, Inkas und Azteken, lassen sich leckere Speisen und Energiegetränke mit einer Extraportion Power zaubern. "Salbei-Samen sind in der Küche sowohl roh als auch erhitzt verwendbar", sagt Apotheker Jochen Bischoff aus dem oberbayerischen Grabenstätt (Lkr. Traunstein). Rezepte für Speisen und Energiegetränke sowie zum Backen sind unter www.apothekerbischoff.de zu finden.
Der Samen des "Spanischen Salbei" ist in der Küche vielseitig verwendbar: "Dank seines milden Eigengeschmacks kann man die kleinen grauen Körner bei fast jedem Gericht als Beigabe verwenden", so Jochen Bischoff. Als schmackhafter Zusatz lassen sich die Samen oder ein Gel etwa der Salatsoße beifügen. Ein extrem hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (optimales Verhältnis zu Omega-6), hoher Anteil an hochwertigen Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen sowie viele stark quellfähige Ballaststoffe zeichnen die Samen aus.
Traditionelle Anwendung als "Pinole"
Der Spanische Salbei wird Bischoff zufolge traditionell als "Pinole" getrunken. Dazu werden zwei Esslöffel der Samen in 300 ml Frucht- oder Gemüsesaft eingerührt. Die Mischung etwa zehn Minuten stehen lassen und mehrmals umrühren. "Fertig ist die sättigende und für Diabetiker und Sportler hervorragend geeignete kleine Mahlzeit", rät der Apotheker.
Brot mit Salbei-Samen
Nach einem interessanten Rezept lässt sich mit Salbei-Samen und Öl Brot backen. Es ist nicht nur knusprig, sondern bleibt auch lange frisch. Man nehme 1/2 kg Dinkelmehl, 20 g Sesam, 40 g Spanischer-Salbei-Samen, 30 g Sonnenblumenkerne (oder auch Kürbiskerne), 1 1/2 TL Salz, 1/2 Pkg. frische Hefe, 1/2 Liter lauwarmes Wasser, 1/16 Liter Olivenöl sowie die Brotgewürze Kümmel (1/2 TL), Koriander (1/2 TL) und Anis (1/2 TL). Diese mörsern und dem Teig unterkneten. Alle Zutaten werden gut miteinander mit Knethaken oder dem Kochlöffel vermischt, bis der Teig sehr weich ist. Der Teig muss zwei Stunden bei Zimmertemperatur ruhen (am besten in verschlossener Plastikschüssel z. B. Hefeteigschüssel), dann Teig in eine geölte Kastenform füllen und im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad ca. 60 Minuten backen. "Brot mit Salvia hispanica ist nicht nur knusprig, es bleibt auch lange frisch",
Rührei mit Spanischem Salbei
Sehr schmackhaft und einfach zubereitet kommt der Spanische Salbei in Rühreiern daher. Der Samen wird in Olivenöl leicht angeröstet. "Das ergibt einen nussigen Geschmack", weiß Apotheker Jochen Bischoff. Schon zwei Esslöffel des Samens versorgen den Organismus mit rund fünf Gramm Omega-3-Fettsäuren,200 mg Kalzium und noch vielen anderen Nährstoffen. Die so genannten Omega-3-Eier, die man immer öfter in Supermärkten entdeckt, stammen im Übrigen von Hühnern, die ein Omega-3-reiches Futter wie Spanischer-Salbei-Samen bekommen, so Bischoff.
Salbei-Samen-Gel
Einfach ein Volumen Salbei-Samen-Saat in sieben Volumen Wasser oder Saft einrühren und ca. 20 Minuten quellen lassen. Während der Quellzeit sollte das Gel mehrmals umgerührt werden. Das Gel eignet sich als köstlicher Zusatz im Salat.
Schon die Ureinwohner Nordamerikas haben seit Jahrtausenden die Samen des Salvia hispanica roh oder getrocknet gegessen. Die Azteken und Mayas wussten schon um die Besonderheit der Pflanze. Durch die Einnahme dieser Saat waren sie nicht nur körperlich ausdauernder, sondern auch geistig überlegener. Für die aztekischen Krieger, so ist überliefert, waren Salbei-Samen die Überlebensration: Zwei Esslöffel voll Samen in Wasser eingeweicht, stärkten eine Person für 24 Stunden. Die Azteken bereiteten Speisen wie Polenta für gewöhnlich mit Salbei-Samen zu. Je nach gewünschter Geschmacksrichtung süß oder herzhaft, wurde sie zusätzlich mit Honig oder Chili und Pfeffer verfeinert.
Heutzutage stammt der Spanische Salbei nach Angaben von Bischoff aus kontrolliert biologischem Anbau. "Die cholesterinfreien Samenkörner sind für eine kalorienbewusste Ernährungsweise besonders geeignet", sagt der Apotheker. Die Ernährung sei bestens für Sportler und Menschen geeignet, die auf ihren Blutzuckerspiegel achten müssten. Die glutenfreien und ohne Gentechnik hergestellten Samen seien verdauungsfördernd.
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Rührei mit Power: Spanischer-Salbei-Samen wird in Olivenöl vorher leicht angeröstet. Schon zwei Esslöffel des Samens versorgen den Organismus mit rund fünf Gramm Omega-3-Fettsäuren, 200 mg Kalzium und noch vielen anderen Nährstoffen.
Foto: Christoph Werr für Apotheke Grabenstätt