München, 22. März 2012 - Medikamente werden in unterschiedlichen Darreichungsformen angeboten: Als Tabletten, Kapseln und Tropfen, aber auch in Form von Trockensäften und Pflastern. Damit Medikamente optimal wirken können, ist ihre korrekte Anwendung wichtig. Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de) erklärt, worauf zu achten ist.
Tabletten stets mit ausreichend Wasser einnehmen
Grundsätzlich sollen Tabletten und Kapseln mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Tee, Milch, Obstsäfte eignen sich nicht dazu, da sie die Aufnahme und Wirkung vieler Arzneistoffe behindern. Da besonders Kapseln aus Gelatine schnell Feuchtigkeit aufnehmen und sich unter Aufquellen in der Speiseröhre anheften können, muss genügend Flüssigkeit nachgetrunken werden.
Trockensäfte werden frisch zubereitet
Antibiotika für Kinder werden als Saft zum Einnehmen angeboten. Aus Stabilitätsgründen befindet sich zunächst ein trockenes Pulver in der Flasche, aus dem mit Leitungswasser ein Saft bereitet wird. Ist er angefertigt, wird er im Kühlschrank aufbewahrt und jedes Mal vor Verabreichung geschüttelt. Da sich Zubereitung, Dosierung und Haltbarkeit je nach Herstellerfirma unterscheiden können, ist die Packungsbeilage im Einzelfall genau zu studieren.
Der richtige Ort für ein wirkstoffhaltiges Pflaster
Arzneistoffe wie Hormone, starke Schmerzmittel oder Nikotin zur Raucherentwöhnung können über Pflaster an die Haut abgegeben werden. Damit das Pflaster sicher hält und es den Wirkstoff gleichmäßig freigeben kann, muss die Haut trocken und fettfrei sein. Eine wenig behaarte Stelle ist optimal. Nach der Entfernung des Pflasters faltet man es, so dass die Klebefläche verschlossen wird. So kann verbleibender Wirkstoff nicht austreten.
Tropfen für das Auge: Vorsicht vor Keimen!
Beim Anwenden von Augentropfen darf die Öffnung der Tropfflasche weder mit den Händen noch mit dem Augenlid in Berührung kommen, da sonst Keime in die Flasche gelangen könnten. Man legt den Kopf zurück, zieht das untere Augenlid etwas ab und lässt einen Tropfen ins Auge fallen. Das Auge wird geschlossen, Daumen und Zeigefinger drücken dabei für eine Minute leicht in die Augenwinkel. So wird der Tränenkanal verschlossen und der Wirkstoff kann länger am Auge wirken. Augentropfen als Einmaldosen sind geöffnet einen Tag haltbar, konservierte Fläschchen zum Aufschrauben etwa vier Wochen und spezielle Systeme ohne Konservierungsmittel können drei bis sechs Monate verwendet werden.
Ohrentropfen vorher anwärmen
Um einen unangenehmen Kältereiz zu vermeiden, sollte man die Ohrentropfenflasche vor dem Einträufeln in der Hand leicht anwärmen. Damit das Medikament zuverlässig ins Ohr gelangt, legt man den Kopf auf die Seite und wartet einige Minuten, bis die Flüssigkeit den Gehörgang hinunter gelaufen ist.
Bei Medikamenten für die Nase auf die richtige Reihenfolge achten
Bevor man Medikamente in der Nase anwendet, schnaubt man die Nase aus und befreit sie von Schleim. Dann können z. B. abschwellende Nasentropfen oder -sprays angewendet werden. Nasentropfen träufelt man bei zurückgelegtem Kopf ein, ein Spray wird im Sitzen angewendet. Anschließend werden pflegende Nasensprays oder desinfizierende "braune" Nasentropfen mit Silbereiweiß eingebracht.
Bestehen Zweifel über die korrekte Anwendung eines Medikaments, sollten man sich immer direkt an den Hausarzt wenden. Gut bewertete Hausärzte findet man zum Beispiel auf jameda (http://www.jameda.de/aerzte/allgemein-u-hausaerzte/fachgebiet/).