Ballast: "Das deutsche Gesundheitswesen ist eines der Besten auf der Welt"
Gesundheitsfonds, Einheitsbeitragssatz und Zusatzbeiträge haben sich dagegen nicht bewährt
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Gegründet wurde der vdek am 20.5.1912 unter dem Namen "Verband Kaufmännischer Eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach. Seitdem haben viele Reformen, politische Umbrüche, Umbenennungen und Fusionen den Verband und seine Ersatzkassen geprägt. Der Vorstandsvorsitzende des vdek, Thomas Ballast, würdigte das deutsche Gesundheitswesen, das viele gesellschaftliche Krisen, zwei Weltkriege oder die Wiedervereinigung gemeistert habe. "Unser Gesundheitssystem ist eines der Besten auf der Welt, garantiert es doch umfassende medizinische Versorgung für alle Versicherten", hob der Vorstandsvorsitzende hervor:
- Das beitragsfinanzierte System sorgt für eine Umverteilung bei den Einkommen. Einkommensstarke zahlen mehr als Einkommensschwache.
- Gesunde finanzieren die Kranken, kranke Menschen brauchen ? anders als in der privaten Krankenversicherung (PKV) - keine höheren Beiträge zahlen.
- Familienangehörige sind ? anders als in der PKV ? kostenfrei mitversichert.
- Das Sachleistungsprinzip sorgt dafür, dass die Menschen nicht finanziell in Vorleistung treten müssen, außerdem sorgt es für Transparenz und für Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
- Das Selbstverwaltungsprinzip sorgt für Versichertennähe und Staatsferne.
- Wettbewerb sorgt für Vielfalt, für Flexibilität, mehr Qualität und mehr Serviceorientierung. Die Mitglieder können ihre Kasse frei wählen und wechseln.
Für die Zukunft wünscht sich Ballast maßvolle Strukturreformen, die die Qualität und Transparenz der medizinischen Versorgung in den Mittelpunkt stellen und auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie den demografischen Wandel reagieren. Es habe sich nach einer mehr als zweijährigen Erprobungsphase gezeigt, dass die letzte Organisationsreform (Einführung des Gesundheitsfonds, des Einheitsbeitragssatzes und von Zusatzbeiträgen) keine Verbesserung für die Versorgung der Versicherten gebracht habe. Im Gegenteil: "Heute reden wir wieder darüber, den Zusatzbeitrag wieder abzuschaffen!", betonte Ballast. "Ich wünsche mir eine sach- und qualitätsorientierte Debatte über die Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung. Außerdem sollte die staatliche Einflussnahme auf das Nötigste begrenzt werden."
Presse: Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V.
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