fit und munter - "Dreileben"erhält begehrten Grimme-Preis 2012

fit und munter

"Dreileben"erhält begehrten Grimme-Preis 2012

Die Krimi Trilogie"Dreileben"der Regisseure Dominik Graf, Christian Petzold und Christoph Hochhäusler erhält den Grimme-Preis. Das TV Highlight"Dreileben"ist als DVD und Blu-ray bereits im Handel erhältlich.
Der Grimme-Preis gilt nach wie vor als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Fernsehproduktionen im deutschsprachigen Raum. Mit ihm werden Fernsehsendungen ausgezeichnet, die das Medium Fernsehen auf besondere Weise nutzen und innovative Anstöße geben.

Über das ambitionierte TV Highlight "Dreileben" der Regisseure Graf, Petzold und Hochhäusler heißt es in der Begründung der Jury: "Ihr Gemeinschaftswerk harmonisiert die Perspektiven nicht, ihre drei Geschichten berühren sich nur punktuell. Gerade deshalb war die ARD-Programmentscheidung wichtig und richtig, die Trilogie auch an einem Abend zu zeigen. Das Ensemble der Leistungen machte den 29. August 2011 zu einem besonderen Tag für das deutsche Fernsehen."

Mit den in sich autonomen Filmen der Trilogie "Dreileben" ("Etwas Besseres als den Tod", "Komm mir nicht nach", "Eine Minute Dunkel") ist den Produzenten Westdeutscher Rundfunk, Bayerischer Rundfunk und der ARD Filmtochter Degeto eines der bemerkenswertesten Filmexperimente im deutschen Fernsehen der letzten Jahre gelungen. Drei Erzähltempi, drei Temperamente und drei Handschriften zeichnen jeweils einen Film zur gemeinsamen Geschichte, die sich einen Ort, eine Tat und eine Zeit teilen. Drei Leben, deren Linien sich überlagern, berühren und scheinbar zufällig ineinander greifen, trotzdem sie sehr verschieden und einzigartig sind.

Die 48. Grimme-Preis Verleihung wird zeitversetzt am 23. März 2012 ab 22.25-23.55 aus dem Stadttheater von Marl auf 3sat übertragen und ist live ab 19.00 auf der Website des Senders zu sehen.

Handlung:
Die Polizei und das LKA jagen den aus dem Krankenhaus geflohenen und des Mordes verdächtigten Molesch, der sich in den Wäldern versteckt. In Christan Petzolds "Etwas Besseres als den Tod" trifft Zivi und angehender Medizinstudent Johannes (Jacob Matschenz) auf das Zimmermädchen Ana aus Sarajewo (Luna Mijovic). Beide verlieben sich ineinander und der lethargische Johannes muss sich zwischen der Arzttochter Sarah und der lebensfrohen Asylantin Ana entscheiden. In ruhigem Ton und ohne viele Worte setzt Christoph Petzold die junge Liebe der beiden in jeder Szene einer latenten Bedrohung aus. Der Zuschauer kennt nun den Ort des Geschehens, die Spannung steigt.

Dort, wie auch in Dominik Grafs "Komm mir nicht nach" ist der entflohene Molesch nur gelegentlich zu sehen. Vielmehr geht es um die Beziehung der LKA-Beamtin und Polizeipsychologin Jo (Jeanette Hain) zu ihrer früheren Freundinn Vera (Susanne Wolff), die beide feststellen, dass sie zu Beginn ihrer Freundschaft den gleichen Mann geliebt haben. Dominik Graf lädt seine Geschichte mit Sehnsüchten und Geheimnissen auf. Jeder spielt mit jedem sein eigenes Spiel mit doppeltem Boden. Zwischen Lachen und Weinen schwankt das Porträt der Midlife - Generation von Dominik Graf, die sich wieder nach dem Sinn ihres Lebens fragt. Während klar wird, dass in spießigen Kleinstadt ist nicht nur die Polizei korrupt ist, stellt Jo am Ende den vermeintlichen Mörder (Stefan Kurt).

Dessen Flucht durch die Wälder wird im dritten Film "Eine Minute Dunkel" gezeigt. Hochhäusler erzählt aus der Perspektive des Flüchtigen und verbindet die losen Enden der anderen zwei Filme miteinander. Verpackt in ein Doppel-Psychogramm des Gejagten und seines Jägers, dem Kommissar Marcus Kreil (Eberhard Kirchberg). Beide erweisen sich verzweifelt und Kontakt gehemmt. Ein vermeintlicher Mörder, der unter Fahndungsdruck als gehetztes, gefährliches Opfer ziellos durch den Wald irrt und ein Kommissar, der eher aus Eigensinn als Berufung heraus ermittelt, dass sein Geflohener unschuldig ist. Doch die Unschuld ist trügerisch... und fördert Überraschendes ans Licht.

Hintergrund von Dreileben: Ursprünglich wollten die drei Filmemacher an der Filmhochschule dffb 2006 ein gemeinsames Seminar halten. Doch weil Dominik Graf verhindert war, verlegten Christoph Hochhäusler, Dominik Graf und Christian Petzold ihr Gespräch ins Internet. Zwischen den drei Regisseuren begann eine Mailkorrespondenz über kommerzielles Kino, Marktbedingungen, Festivalkultur und die Einsamkeit des Filmemachens in Deutschland. Beschäftigt hat sie auch die Frage, warum die Filme des deutschen Fernsehens häufig Kommunikation, Humor und Sinnlichkeit vermissen lassen. Über diese Korrespondenz, die auch in gekürzter Form im "Revolver" nachzulesen war, entstand die Idee zum Filmprojekt "Dreileben". Die Regisseure einigten sich auf eine Handlung, eine Tat und den Drehort(Oberhof bei Suhl), schrieben die Drehbücher jedoch getrennt.

Daten der DVD und Bluray Dreileben: bereits erschienen, FSK: 12, Label: Telepool im Vertrieb von KNM Media, Genre: TV Mehrteiler Regie: Christian Petzold, Dominik Graf, Christoph Hochhäusler Darsteller: Stefan Kurt, Jacob Matschenz, Luna Mijovic, Jeanette Hain, Susanne Wolff, Misel Maticevic, Eberhard Kirchberg, Buch: Markus Busch, Peer Klehmet Musik: Stefan Will, Sven Rossenbach, Florian van Volxem, Bert Wrede Lauflänge: 270 Min., Bild: 16:9, Ton: Stereo 2.0, Deutsch, Extras: Making of, 16 seitiges Booklet, Anzahl der DVD: 3, Anzahl der Bluray: 2 EAN DVD: 4260144381403, EAN BR: 4260144381434


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