Schmerzen können eine individuell ganz unterschiedliche Ausprägung, Intensität und Dauer haben. So treten akute Schmerzen kurzfristig auf und sind als Warnsignal des Körpers zu verstehen. Der Schmerz ist also ein Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung.
Sehr stark ausgeprägt und vielen Menschen bekannt, sind beispielsweise Zahnschmerzen aufgrund einer Wurzelentzündung. Hier ist es wichtig, möglichst schnell eine Schmerzlinderung mit Hilfe von Analgetika herbeizuführen und durch eine Zahnbehandlung beim Zahnarzt den Grund der Schmerzen zu beseitigen. Den Schmerz schnell und effektiv zu bekämpfen, ist in jedem Fall unabdingbar, denn der Körper hat eine Art Schmerzerinnerung und zu häufige und intensive Schmerzepisoden führen zu einer schnell notwendigen Steigerung der Schmerzmitteldosis und können auf Dauer zum gefürchteten chronischen Schmerz führen.
Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn diese mehr als drei Monate andauern. Chronische Schmerzen haben oft vielfältige, ineinanderfließende Ursachen. Das Paradebeispiel hierfür sind chronische Rückenschmerzen. In diesem Zusammenhang sprechen Experten schon von der Volkskrankheit Nummer 1 in Deutschland. Diese Aussage lässt sich sogar statistisch belegen, so hat eine Krankenkasse nachgewiesen, dass 1955 zehn Prozent der Krankmeldungen wegen Rückenschmerzen gestellt wurden, 1990 lagen die Zahlen bei sechzig Prozent. Dieser Trend hat sich bis heute erhalten. Heute klagt bereits jeder dritte Erwachsene Bundesbürger über Rückenschmerzen.
Oftmals ist die Ursache für Rückenschmerzen eine allzu ruhige Körperhaltung in den sitzenden Berufsfeldern. Dem Rücken fehlt die für die Gelenkschmiere wichtige Durchblutung durch Bewegung und die Muskeln um das Skelett bauen nach und nach ab. So wird ein körperlicher Schwachpunkt geschaffen, der bereits erste Schmerzprobleme ausstrahlen kann. Kommen Stressfaktoren, wie beruflicher Druck und private Problem hinzu, kommt es bei vielen Betroffenen zu einer angespannten Körperhaltung. Hierdurch können sich nach und nach Muskeln verziehen oder Wirbel kann überbeansprucht werden.
Hinzu kommt die bereits erwähnte körperliche Gewöhnung an den Schmerz. Haben sich die Schmerzen erst einmal verfestigt, ist es nicht mehr damit getan, Analgetika zu nehmen. Eine Schmerzlinderung ist dementsprechend schwieriger und erfordert ein individuell abgestimmtes Programm aus Schmerztherapie, Bewegung und Entspannungsübungen. Der stärkende Muskelaufbau durch körperliche Beanspruchung ist wichtig, um den Bewegungsapparat zu stützen und eine regelmäßige Entspannung ist essentiell, um Verspannungen zu lösen und dadurch eine schonende Körperhaltung zurück zu erlangen.
Dabei gibt es kein Wundermittel, denn jeder Mensch hat eigene Vorlieben. Daher ist es ratsam bei chronischen Schmerzen mit einem Facharzt seines Vertrauens gemeinsam ein Programm zusammenzustellen, dass sich mit dem eigenen individuellen Tagesablauf gut vereinbaren lässt und einfach auszuprobieren, ob es Thai Chi, Yoga, ein erholsamer Waldspaziergang, Sauna, autogenes Training oder einfaches Musik hören ist, was individuell zur Schmerzlinderung führt. Allgemein gilt, eine gute Gesundheit resultiert aus einem Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung.