Zum heutigen Bericht des Handelsblattes zu
steigenden Arzneimittelausgaben erklärt der Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie:
Der Beitrag begründet Ausgabenanstiege in der
Arzneimittelversorgung trotz Preisstopp und nur wenig gestiegener
Verordnungszahlen mit der Verordnung von therapeutischen
Verbesserungen. Abgesehen davon, dass der von den Kassen
herangezogene Vergleich von zwei Monaten bei der komplexen Dynamik
der Arzneimittelversorgung kaum Rückschlüsse auf den Trend zulässt,
sind Kostenanstiege durch therapeutische Verbesserungen unvermeidbar.
Auf diese Tatsache weist der Bundesverband der Pharmazeutischen
Industrie (BPI) hin. Verbesserungen in der Therapie kosten Geld, denn
Forschung und Entwicklung besserer Arzneimittel ist extrem
kostenintensiv. "Wer einen solchen Ausgabenanstieg beklagt, wendet
sich gegen kranke Menschen und befürwortet Rationierung und
Zwei-Klassen-Medizin. Wer aber möchte, dass sich die Lebenserwartung
beispielsweise von Krebspatienten verbessert, muss auch die Ausgaben
als das ansehen, was sie sind: Investitionen in Leben und Gesundheit.
Die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie stellen sich der
Herausforderung der frühen Nutzenbewertung und der nachfolgenden
Preisverhandlungen. Nun muss sich der GKV-Spitzenverband auch der
Tatsache stellen, dass Ausgabensteigerungen in der
Arzneimittelversorgung zum Wohle seiner Versicherten geschehen und
solche Anstiege nicht polemisch kommentieren", erklärte Henning
Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der
Pharmazeutischen Industrie
Richtig ist aber auch, dass die Belastungsgrenze für viele
pharmazeutische Unternehmen überschritten ist. Überwiegend die
pharmazeutische Industrie trägt seit 2010 durch Zwangsmaßnahmen wie
erhöhte Abschläge und Preismoratorium zu Einsparungen der Kassen bei.
Diese Maßnahmen wurden in einer Situation beschlossen, als die
Wirtschaftskrise die finanzielle Situation der GKV bedrohte. Bei
nunmehr einem Plus von 20 Milliarden Euro der GKV und einem Hochstand
an sozialversicherungspflichtigen Jobs kann von einer dramatischen
gesamtwirtschaftliche Lage keine Rede mehr sein. "Viele Hersteller
sind aufgrund des Preismoratoriums und der massiv erhöhten Abschläge
am Ende ihrer Belastbarkeit und müssen daher entlastet werden. Der
Minister muss endlich seine Berechnungsgrundlagen offenlegen,
aufgrund derer er an den Zwangsmaßnahmen festzuhalten gedenkt", so
Fahrenkamp.
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Joachim Odenbach
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