Schon im Altertum wusste man um die wohltuenden und heilkräftigen Wirkungen durch Kräuteranwendungen. In den Klöstern wurde das Wissen erforscht, angewendet und bewahrt.
Gerade jetzt im Frühjahr, wenn es langsam wärmer wird, brechen sie wieder aus den Böden heraus und zeigen ihre ersten Triebe.
In der Bevölkerung herrscht heute vielfach die Ansicht, dass etwas Pflanzliches etwas Ungefährliches, etwas ohne Nebenwirkungen sei. Dem ist ganz sicher nicht so. Zum einen gibt es zahlreiche Verwechslungsgefahren, die sehr gefährlich werden können. Man denke nur daran, wie gerade jetzt im Frühling der in der Küche von vielen so geschätzte Bärlauch immer wieder mit den jetzt ebenfalls wieder aus dem Boden wachsenden Maiglöckchenblättern verwechselt werden. Dies führte schon zu so mancher bedrohlichen Situation. Zum anderen gibt es praktisch keine Wirkung ohne Nebenwirkungen.
Bei den Biospezialisten im Empfinger Versandhandelshaus "OASIS-Versand" beschäftigt man sich mit Bio-Kräutern in den verschiedensten Formen, aber nur mit solchen, die als Lebensmittel eingestuft sind.
Sei es in Form von so genannten "Monodrogen", also in der Form, dass ein Tee nur ein einziges Kraut enthält, wie z.B. beim Pfefferminztee. Neben der Auswahl der richtigen Anbaugebiete und der besten Kräutersorten ist es aber gerade auch das Wissen und Können um den genau richtigen Erntezeitpunkt. Hier ist sogar die Zeit des Tages entscheidend, wenn man die ganze Kraft und den ganzen Wohlgeschmack der Bio-Kräuter ernten und bewahren möchte. Auch die schonende Trocknung ist eine Kunst für sich. Einerseits sollen die Bio-Kräuter schnell und vollständig trocknen, andererseits dürfen Sie dabei aber nicht ihre wertvollen, ätherischen Öle verlieren.
Für Ralph Munz, den Gründer und Chefverkoster des OASIS-Versand ist die große Kunst, beim Probieren der Bio-Kräuter alle Faktoren, die für oder gegen die Auswahl einer bestimmten Ware sprechen, "aus den Kräutern herauszulesen" wie er es formuliert. Zeigt die trockene Ware vielleicht braune Stellen, dann deutet das darauf hin, dass das Kraut nach der Ernte nicht richtig gelagert und nicht gleichmäßig genug getrocknet wurde. "Das ist immer ein erstes Indiz, dass hier nicht alles richtig gemacht wurde" erklärt er weiter.
In seiner Probierstube greift er aus einer kleinen Pappschale eine kleine Menge Pfefferminzblätter heraus, zerreibt sie in der Handfläche, haucht ein wenig hinein und riecht dann daran. "Das ist so eine Art Schnelltest bei dem ich schon im trockenen Zustand einen recht guten Eindruck bekomme, wie intensiv und reintönig das Aroma der Ware ist, die ich vor mir habe."
Vor ihm stehen ganze Reihen von diesen Pappschalen. In manchen leuchtet es intensiv blau von Kornblumenblüten, in anderen wiederum dunkelgelb von Sonnenblumenblüten. Ein wenig weiter stehen graugrüne und grasgrüne oder silberfarbene Bio-Kräuter. Apfelminze gibt es da, Lemongrass, Salbei oder Thymian um aus der langen Reihe nur einige zu nennen.
Die richtige Auswahl der besten Bio-Kräuter ist die eine Kunst die er beherrschen muss. Die andere ist es, die intensiven pfeffrig kühlen Noten einer Pfefferminze mit den blumig-zitronigen Noten einer Verbene und den gewürzigen Noten von Lavendelblüten so zu vereinen, dass dabei eine Symphonie in der Tasse entsteht, die für den Laien in den Einzelkräutern so noch gar nicht zu ahnen war. Hier und da kommen einem Beobachter da schon Ideen von der Arbeit eines Komponisten in den Sinn,
"Ja, ich fühle mich manchmal schon wie ein Komponist" gesteht der Teefachmann, der vor 25 Jahren sein Hoby und seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. "Ich bin aber nur so eine Art Erfüllungsgehilfe. Die Natur bringt hier den grandiosesten Leistungen. Auf meist sehr kargen, mageren Böden lässt sie solch wunderbare und komplexe Aromen und Geschmäcker entstehen. Das geht in Vollendung für mich nur mit dem kontrolliert-biologischen Anbau der Kräuter. Dem Bioanbau habe ich mich schon von Anfang an mit meiner Firma verschrieben.
Auf die Frage, ob er denn auch Auskunft über die Heilwirkungen bestimmter Kräuter bei bestimmten Leiden und Zipperlein geben könne, antwortet er: "Können könnte ich schon, nur dürfen darf ich aufgrund der Gesetzeslage nicht so recht." Er hat zwar schon recht lange den so genannten Sachkundenachweis für freiverkäufliche Arzneimittel, aber die Gesetzeslage ist sehr kompliziert.
Viele der Kräuter, wie z.B. der Salbei sind zum einen Lebensmittel, zum anderen Arzneimittel. Und hier wird es sehr kompliziert. So dürfen Apotheker und Ärzte ihren Patienten zum Gebrauch des einen oder anderen Krautes, z.B. bei Halsbeschwerden raten, der Teehändler darf dies nicht so ohne weiteres. "Ich halte mich hier zähneknirschend an die Gesetze auch wenn ich immer mal wieder von meinen Kunden zu hören bekomme, warum ich ihnen nicht das eine oder andere Kräuterheilmittel empfehlen würde. Ich halte mich aus arzneilichen Äußerungen und Empfehlungen heraus."
Beim OASIS-Versand ist es aber selbstverständlich, dass man sich bei der Entwicklung von Teerezepturen nicht nur um den Geschmack und das Aussehen des Tees Gedanken macht, sondern auch, wie die einzelnen Bestandteile zusammenspielen, damit sie gut verträglich sind.
Einen Tipp hat Munz zum Schluss noch parat: "Trinken Sie nicht ständig die gleichen
"Kräuter" in großen Mengen, sondern wechseln Sie immer mal wieder ab. Auch in vermeintlich harmlosen Kräutern steckt die ganze Kraft und das ganze Wunder der Natur - auch wenn wir diese wunderbaren Geschöpfe der Natur so oft ganz achtlos mit unseren Füßen treten"
Autor:. gdl - Guy de Lichtenstein
Nachdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten