fit und munter - Frühjahrskonzert des Albert Schweitzer Jugendorchesters am Sonntag, den 29.4. 20

fit und munter

Frühjahrskonzert des Albert Schweitzer Jugendorchesters am Sonntag, den 29.4. 20


Das diesjährige Frühjahrskonzert des Albert
Schweitzer Jugendorchesters findet am Sonntag, dem 29. April 2012 um
20.00 Uhr im großen Saal der Laeiszhalle / Musikhalle Hamburg statt.

PROGRAMM:

Leos Janácek: Adagio (1891)
Antonín Dvorák: Cellokonzert h-moll, op.104
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. II D-Dur, op. 73

Olivia Jeremias: Violoncello

Manfred Richter: Dirigent

Das Cello sei jenes Instrument, das der menschlichen Stimme am
ähnlichsten ist - also am ehesten in der Lage, vergleichbare
Emotionen wie diese zu erzeugen. Hierin sind sich fast alle Musiker
einig. Erstaunlicherweise sind trotzdem nur vergleichsweise wenige
Cellokonzerte geschrieben worden. Aber auch wenn es mehr gäbe - das
Dvorák-Konzert würde wohl immer das mit Abstand schönste genannt
werden. 1894/95 kurz nach der berühmten IX. Sinfonie entstanden
gehört es zu den großen späteren Werken Dvoráks (1841 - 1904), löst
alles ein, was dem großen Tschechen an reifen Ausdrucksmöglichkeiten
und handwerklicher Perfektion zu Gebote stand. Gespielt wird es von
Olivia Jeremias, Solocellistin der Philharmoniker Hamburg, die durch
ihre Bereitschaft mit dem ASJ aufzutreten nachhaltig die inzwischen
enge Verbindung der Philharmoniker zu ihrem Patenorchester ASJ
deutlich macht.

Dem Werk vorangestellt ist ein nur drei Jahre vorher entstandenes
Werk eines anderen großen Tschechen, der -obwohl nur 13 Jahre jünger
als Dvorák- seine maßgeblichen Werke erst im 20. Jahrhundert
schreibt. Das 1920 aufgefundene Frühwerk des Dvorák-Bewunderers
Janácek (1854 - 1928) weist durchaus eine große Nähe zu den durch
Dvorák und die tschechische Volksmusik inspirierten ebenfalls frühen
Werken für Streichorchester auf, an die Stelle folkloristischen
Streichercharmes tritt im zu hörenden Adagio aber eine äußerst
düstere Grundhaltung. Das Werk ist wahrscheinlich ein Reflex auf den
Tod von Janáceks dreijährigem Sohn.

Brahms konnte nach der 16 Jahre dauernden, oft quälenden Arbeit an
seiner ersten Sinfonie wohl selbst kaum glauben, wie leicht ihm nach
der Uraufführung der Ersten 1876 nur ein Jahr später die Arbeit an
der auch in Bezug auf ihren positiven, teils geradezu idyllischen
Charakter so völlig anderen Zweiten fiel - selbstironische
Bemerkungen dokumentieren dies. Die Zweite entstand in wenigen
Monaten während eines Sommeraufenthalts am Wörthersee in einer
Atmosphäre und Stimmung, in der wie Brahms schreibt "die Melodien
fliegen, dass man sich hüten muss, keine zu treten". Auch wenn unter
der entspannten Oberfläche dieser wohl beliebtesten Brahmssinfonie es
natürlich wie für Brahms typisch grübelt und brodelt - ihre
ausgeglichene, in sich ruhende Grundhaltung entspricht eher der
Brahmschen Beschreibung der österreichischen Sommerlandschaft, in der
sie entstanden ist: "ja, hier ist es allerliebst, See, Wald, 'darüber
blauer Berge Bogen, schimmernd weiß in reinem Schnee'." Viele Musiker
halten die Zweite, die den ausschließlich aus romantischen Werken
bestehenden Abend beschließt, für die wertvollste der vier
Brahms-Sinfonien.

Olivia Jeremias

»Olivia Jeremias ist eine außerordentliche Cellistin, ausgebildet
in allen Aspekten, mit einer makellosen Technik und einem reinen
Klang, voller Energie und Vitalität, liebt sie, zu musizieren.« So
charakterisiert Colin Carr, die in Pirna bei Dresden geborene
Cellistin Olivia Jeremias. Schon früh zeichnete sich ihr Spiel durch
besonderen Klang, Dichte und Wärme ihrer Töne und einfühlsame
Interpretation der Werke aus.

Unterrichtet von Peter Bruns, Colin Carr und Josephine Knight
schloss sie ihr Studium an der »Carl Maria von Weber Hochschule
Dresden« sowie an der Royal Academy of Music London jeweils mit
Auszeichnung ab. Gefördert wurde sie durch verschiedene Preise und
Stipendien, vor allem durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes
und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst.

Meisterkurse unter der Leitung von Steven Isserlis, Frans
Helmerson, Natalia Shakovskaja, Uzi Wiesel sowie Boris
Pergamenschikov rundeten ihre künstlerische Ausbildung ab.

Olivia Jeremias zählt zu den herausragenden Cellistinnen ihrer
Generation. Schon mit 20 Jahren führte sie - vom Rundfunk übertragen
- Dvoráks Cellokonzert unter der Leitung von Sir Colin Davis in der
Dresdner Semperoper auf. Als 1. Preisträgerin des Heran Wettbewerbes
in Tschechien sowie Finalistin im Antonio Janigro Wettbewerb in
Zagreb fand sie erste internationale Anerkennung.

Sodann folgten zahlreiche Konzerte mit namhaften Orchestern. Erst
kürzlich führte sie Tan Duns Cellokonzert mit den Essener
Philharmonikern, Schumanns Cellokonzert mit den Landesbühnen Sachsen
und Haydns Sinfonia Concertante mit den Philharmonikern Hamburg auf.
Gern gesehen ist die junge Cellistin auch als Kammermusikpartnerin
von Daniel Hope, Tanja Becker-Bender, Lilya Zilberstein u.a. und als
Gast bei bekannten Festivals, wie beispielsweise dem Kilkenny
Festival in Irland, dem »Encuentro de Musica y Academia Festival« in
Santander/Spanien und beim Music at »Menlo Festival« in San
Francisco/USA.

Eine große Leidenschaft stellen ihre außergewöhnlichen
Konzertprojekte, wie »Zeiten der Stille«, »Magnificat« oder
»Wasserkonzert« dar, die sie 2010 teilweise gemeinsam mit dem
Komponisten und Flötisten Helge Burggrabe entwickelt hat. Unter
seiner künstlerischen Leitung erschien mit Olivia Jeremias als
Solistin die Ersteinspielung von JEHOSCHUA bei dem anerkannten
Münchner Label Oehms Classics.

Seit September 2005 ist Olivia Jeremias Solocellistin der
Philharmoniker Hamburg. 2008 erhielt Olivia von der Stiftung zur
Förderung der Hamburgischen Staatsoper den Eduard Söring-Preis. Mit
der Auszeichnung würdigt die Stiftung herausragende junge Künstler
der Staatsoper Hamburg.

KARTENVERKAUF Karten für das Konzert gibt es bei der Konzertkasse
Gerdes, Rothenbaumchaussee 77, Tel.: 45 33 26, an allen bekannten
Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. Eintrittspreise EUR 18,-
SchülerInnen und StudentInnen EUR 9,-; Ermäßigung auch schon im
Vorverkauf.



Pressekontakt:
Anne Guntau Tel. 040/ 511 91 08 email: anne@guntau.de
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