Der ADAC wendet sich ausdrücklich gegen
regelmäßige verpflichtende Fahrtauglichkeitsuntersuchungen für
Führerscheininhaber, da davon keine Verbesserung der
Verkehrssicherheit zu erwarten ist. Im Vergleich zu europäischen
Ländern mit verpflichtenden Gesundheitschecks steht Deutschland in
der Unfallstatistik sogar deutlich besser da.
Die Forderung nach derartigen Tests insbesondere mit der
Unfallbeteiligung älterer Kraftfahrer zu begründen, entbehrt
jeglicher Grundlage. "Die offiziellen Unfallzahlen des Statistischen
Bundesamtes geben den angeblichen Trend in Hamburg in keiner Weise
wieder", so Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr.
Autofahrer über 65 Jahre sind lediglich in 13 Prozent aller Fälle
Verursacher eines Unfalls mit Personenschaden. Bei einem
Bevölkerungsanteil von 20 Prozent liegen Senioren damit weit unter
dem Schnitt anderer Altersgruppen. "Ältere Verkehrsteilnehmer
besitzen lebenslange Erfahrung am Steuer. Altersbedingte
Leistungseinbußen können sie durch Besonnenheit und Ruhe wettmachen",
sagt Becker. Als schwächere Verkehrsteilnehmer - also als Radfahrer
und Fußgänger - sind Senioren sehr viel häufiger sogar Opfer statt
Verursacher. Jeder zweite Verkehrstote aus diesen beiden Gruppen war
älter als 65 Jahre.
Generell ist laut ADAC von regelmäßigen Gesundheitschecks neben
dem hohen bürokratischen Aufwand keine Erhöhung der
Verkehrssicherheit zu erwarten. Die Untersuchungen ergeben allenfalls
eine Momentaufnahme des Gesundheitszustandes, der sich binnen
kürzester Zeit grundlegend ändern kann.
Vielmehr sollte laut ADAC jeder Kraftfahrer durch Aufklärung und
Information in seiner Eigenverantwortung gestärkt werden. Um
hinsichtlich seiner Fahreignung sicherzugehen sollte er das
vertrauensvolle Gespräch mit seinem Arzt suchen. Im Gegenzug muss
auch der Mediziner seine Patienten besser über erkrankungs- und
behandlungsbedingte Einschränkungen ihrer Fahreignung aufklären und
sie im Zweifelsfall an einen Facharzt mit verkehrsmedizinischer
Qualifikation weiterleiten.
Hinweis für die Redaktionen: Zu diesem Text bietet der ADAC unter
www.presse.adac.de eine Grafik an.
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