Wolfratshausen, 12.04.2012 - Auch wenn der medizinische Fortschritt wesentlich von komplexen Produktinnovationen und der Forschung nach ständig verbesserten Behandlungslösungen geprägt ist, so gibt es doch immer wieder alt bewährte, seit Jahrzehnten eingesetzte Therapiekonzepte, die gerade aufgrund ihrer Einfachheit nichts an Effizienz und damit Popularität eingebüßt haben. Ein Beispiel dafür sind die CO2 - Entwickler in der Obstipationsbehandlung.
Dieser Therapieansatz basiert auf gastroenterologischen Forschungen aus den 30er Jahren, die u.a. zu dem Ergebnis kamen, dass von allen Darmgasen ausschließlich Kohlendioxid vom Darm resorbiert wird und damit in der Lage ist, die Peristaltik des Dickdarms zu stimulieren. Auf Grundlage dieser Erkenntnis wurden Suppositorien mit den arzneilich wirksamen Bestandteilen Natriumhydrogencarbonat und Natriumdihydrogenphosphat hergestellt, die - in den Enddarm eingebracht - feinperlige Mikrobläschen aus Kohlendioxid freisetzen.
Einfach, aber höchst effizient. Durch diese "Microbubbles" wird die Darmmuskulatur mit sanftem Druck massiert und die dort befindlichen Nervenenden angeregt, ihre Reize weiterzuleiten. Das löst den Stuhlreflex nach 15 - 30 Minuten aus, also nicht nur schnell, sondern auch noch sanft und sicher. Ein unschätzbarer Vorteil bei diesem Ansatz: die "rein mechanische" Behandlung kommt ohne Nebenwirkungen aus. Und es entsteht auch kein Gewöhnungseffekt, weil die Mikrobläschen "nur" die normalen Darmreflexe reaktivieren. Das macht diese Therapie besonders geeignet bei chronischer Verstopfung, gerade auch dann, wenn in Zusammenhang mit Grunderkrankungen wie Diabetes, Morbus Parkinson oder Multipler Sklerose das Gesamtsystem weitestgehend geschont werden soll.
Unverändert werden diese CO2 Zäpfchen nun seit mehr als 75 Jahren erfolgreich in der Verstopfungsbehandlung nicht nur bei älteren oder chronisch kranken Menschen, sondern auch bei Säuglingen und Schwangeren eingesetzt. In Deutschland sind sie unter dem Markennamen Lecicarbon® erhältlich.