sup.- Was früher selbstverständlich war, bietet ein Hamburger Therapiezentrum als kostenpflichtige Leistung an: Bewegung und Spielen für Kinder. "Gezielte Bewegungsangebote sorgen für ein positives Körperbewusstsein und seelisches Wohlbefinden", begründet Sabine Trenker, Leiterin des Ambulanten Therapiezentrums das neue Angebot. Dabei sollen unter anderem der Gleichgewichtssinn und die Koordination geschult werden, die Körperhaltung unterstützt und das Herz-Kreislaufsystem in Schwung gebracht werden. Turnen und Spielen in der Gruppe sollen die sozialen Kontakte sowie die motorischen und kognitiven Fähigkeiten fördern. Zielgruppe des Therapiezentrums sind Stadtkinder zwischen vier und sechs Jahren, die von Physiotherapeuten angeleitet werden.
So weit sind wir schon: Hätte man unseren Eltern gesagt, sie sollten dafür bezahlen, dass wir mit Freunden draußen toben, hätten sie uns für verrückt erklärt. Und doch macht so ein Angebot heute in der Tat leider Sinn. Nicht weil Spiel- und Bewegungsräume in den Ballungsräumen fehlen, sondern weil immer weniger Mütter und Väter die Zeit haben oder sie sich nehmen, mit ihren Kindern in den Park oder auf den Kinderspielplatz zu gehen. Außerdem lassen sich natürlich Bewegungsspiele nicht nur draußen, sondern auch in den eigenen vier Wänden realisieren. Gute Umsetzungsbeispiele hierzu gibt es z. B. auf dem Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de. Nur die Motivation muss dazu da sein, sowohl bei den Eltern als auch bei den Kindern. Und da liegt häufig das Problem: Bewegungsfaulheit ist nicht nur bei den heutigen Kindern und Jugendlichen weit verbreitet, sondern vielfach auch bei den Eltern. Und wie soll Kindern Spaß an körperlicher Aktivität vermittelt werden, wenn Vater und Mutter ihre Freizeit bevorzugt passiv vor dem Fernseher verbringen? Bewegungsfreude braucht Vorbilder und dies sind gerade in den ersten Jahren eindeutig die Eltern. Es liegt deshalb ganz entscheidend in ihrer Verantwortung, für einen bewegten Alltag ihrer Kinder zu sorgen. Hilfreich kann dabei z. B. auch ein Hund sein, wie eine aktuelle Studie der Universität von London gezeigt hat. Der zufolge aktiviert ein Familienhund nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder.