sup.- Durch zusätzliche Untersuchungen bei Schwangeren kann die Frühgeburtenrate eindeutig gesenkt werden. Das zeigt das Präventionsprogramm "Willkommen Baby", das eine gesetzliche Krankenkasse zusammen mit dem Berufsverband der Frauenärzte (BVF) 2008 in Bayern gestartet hat. Während früher bayernweit 8,49 Prozent der Säuglinge vor der 37. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 g zur Welt kamen, liegt dieser Anteil jetzt konstant bei jährlich 7,4 Prozent. Darüber informierte Dr. Peter Hausser, Landesvorsitzender des BVF.
Zu den ergänzenden Leistungen im Rahmen des Präventionsprogrammes gehören eine dritte Ultraschalluntersuchung, ein Toxoplasmosetest und Testhandschuhe zur Bestimmung des pH-Wertes der Scheide. Dieser Wert ist normal, wenn er zwischen 4,0 und 4,4 liegt. Erhöhte Werte können ein Hinweis auf eine Scheideninfektion sein. Solche Infektionen sind ein häufiger Grund für Frühgeburten. Deshalb müssen sie rechtzeitig erkannt und therapiert werden. Krankmachende Bakterien können zuverlässig durch Antibiotika-Präparate abgetötet werden. Allerdings werden dadurch auch die "guten" Milchsäurebakterien (Laktobazillen) in der Scheide angegriffen, die einen natürlichen Schutzschild gegen erneute Infektionen bilden. Aus diesem Grund empfehlen Frauenärzte nach einer Antibiotika-Therapie die Anwendung von laktobazillenhaltigen Scheidenkapseln (z. B. Gynophilus), die rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind.