Legastheniker sind genauso intelligent, sportlich und lustig wie andere Kinder oder Erwachsene auch. Nur nehmen Sie manche Dinge anders wahr als Menschen ohne Lese- und Rechtschreibschwäche – und zwar genbedingt. Das Lesen geht oft schleppend voran. Die Buchstaben mancher Wörter scheinen willkürlich aneinandergereiht zu sein. Ausprägungen wie auch Ursachen von Legasthenie sind bei jedem Betroffenen anders. Ein Allheilmittel gibt es nicht, denn Legasthenie ist nicht heilbar. Die gute Nachricht: Bei frühzeitigem Erkennen können mittels eines speziellen Trainings die Wahrnehmungsbeeinträchtigungen korrigiert und die Lese- und Rechtschreibschwächen minimiert werden. Am 25.04. referiert die staatlich anerkannte Ergotherapeutin mit Bachelor-Abschluss und anerkannte Legasthenie-Trainerin Frau Hanna Wiesner im Ambulanten Reha- und Gesundheitszentrum über Legasthenie und die Chancen des Legasthenietrainings. Beginn des Vortrags ist 19.00 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.
Legasthenie ist eine lebenslang bestehende und zu fördernde Schwäche, die aber gut ausgeglichen werden kann. Je früher das Training ansetzt, desto leichter fällt es Betroffenen die Schwäche zu kompensieren. Auch im Erwachsenenalter kann noch mit dem Training begonnen werden. Anders als die Legasthenie ist die Lese- Rechtschreibschwäche (LRS) meist nur eine vorübergehend bestehende Schwäche im Bereich des Lesens und Schreibens. Sie ist nicht genetisch bedingt, sondern kann durch verschiedene physische oder psychische Ereignisse, wie der Verlust eines Familienmitgliedes, ausgelöst werden. Auf dieser Grundlage ergeben sich unterschiedliche Ansätze in der Behandlung.
Legastheniker müssen neben dem konsequenten Lesen- und Schreibenüben immer auch an den Symptomen, also den auftretenden Fehlern, und an der Wahrnehmung aller Sinne trainieren. Bei der LRS ist die Wahrnehmung nicht andersartig, das Training findet hier eher an den bestehenden Symptomen, also an den Fehlern statt. Hier muss der eigentliche Auslöser behandelt werden. In beiden Fällen reicht eine einfache Nachhilfe nicht aus. Es muss darauf geachtet werden, dass speziell ausgebildete Legasthenietrainer das Training durchführen. Legasthenietraining findet ausnahmslos im Einzelunterricht statt, da jeder Betroffene eine andere Ausprägung der Legasthenie entwickelt und entsprechend gefördert werden muss.
Ab sofort wird dieses Training im Ambulanten Reha- und Gesundheitszentrum Erding angeboten. Es erfolgt nach der wissenschaftlich und pädagogisch anerkannten AFS-Methode, bei der die Förderung aller Gebiete berücksichtigt wird, in denen das betroffene Kind oder der Erwachsene Auffälligkeiten zeigt. Weitere Informationen am Infoabend in der Franz-Brombach-Straße 11 oder telefonisch unter 0 81 22-22 99 00.