König Juan Carlos steht stolz und aufrecht vor einem mächtigen Elefanten, den er zuvor erlegt hat. Dieses Foto, das momentan viele Zeitungen präsentieren, entsetzt nicht nur Tier- und Naturschützer, sondern auch Steuerzahler, Spender und arbeitslose Spanier.
Für viele Naturschutzorganisationen ist auch der Ort des Geschehens besonders sensibel: Botswana, wo die Jagdsafari stattfand, gehört zu den Unterzeichnern des KaZa-Vertrags.
Mit KaZa entsteht im südlichen Afrika ein fünf Länder umfassendes Mega-Schutzgebiet, das vor allem dem Elefantenschutz gewidmet ist.
"KaZa ist gigantisches, zukunftsweisendes Naturschutz-Projekt, das wir absolut unterstützen," sagt SAVE-Vorstand Lars Gorschlüter. "Vor allem weil die Idee KaZa eine völlig friedliche ist: Elefanten werden nicht erschossen, weil sie sich in manchen Gebieten, wie z.B. dem Chobe Nationalpark, zu stark vermehrt haben. Sondern sie können wieder ihre alten Wanderrouten benutzen und sich über insgesamt fünf Länder verteilen. Das Problem der Überpopulation würde sich dadurch von ganz alleine erledigen."
Übrigens wird KaZA mit mehreren Millionen von der deutschen KfW-Bank gefördert.
Deutsche Steuerzahler zeigen sich in Internetforen schockiert und bekunden, dass sie wenig Lust haben, den riesigen Euro-Rettungsschirm über Spanien aufzuspannen, während sich ihr Monarch für satte 44.000 Euro einen Jagdausflug nach Botswana inklusiv Elefantenabschuss gönnt. Das ist etwa die Hälfte des Jahresbruttos des Durchschnittsspaniers.
Ebenfalls ist die königliche Elefantenjagd in Botswana ein Schlag ins Gesicht der vielen Kleinspender, die auf großen Plakatwänden in allen deutschen Städten zu einer Fünf-Euro-SMS-Spende aufgerufen werden. Unter dem Motto "Geboren um zu leben" wird um finanzielle Unterstützung für Elefanten in eben diesem Gebiet geworben.
Dass - der als Tierschützer bekannte - König Juan Carlos zu denen gehört, die auf ihre Art das Problem zu hohen Elefantenkonzentration lösen, sollte eigentlich gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Hätte er sich nicht bei seinem Jagdausflug die Hüfte gebrochen, wäre diese Information unter Verschluss geblieben.
Auch die vielen arbeitslosen Spanier - jeder Fünfte ist aktuell ohne Job - hätten sich von ihrem Monarachen vielleicht eher eine Finanzspritze für die angeschlagene Wirtschaft gewünscht als einen toten Elefanten.