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Heel: Bei der Behandlung von Diarrhoe bei Kälbern erweisen sich natürliche Medikamente der Standard-Therapie ebenbürtig
Baden-Baden (Deutschland) - Diarrhoe ist bei neugeborenen Kälbern eine weit verbreitete Erkrankung. Elektrolyttränke und häufig auch Antibiotika sind bislang die Standard-Therapie. Eine randomisierte und verblindete Vergleichsstudie zeigt nun, dass eine Kombination biologischer Präparate eine gleichwertige Alternative bietet. Die Medikamente sind ebenso wirksam und sehr gut verträglich.

Neugeborene Kälber sind äußerst anfällig für Durchfall-Erkrankungen. Die körpereigne Abwehr ist noch schwach entwickelt und rasch überfordert. Viren, pathogene Bakterien und Parasiten können sich im Darm ansiedeln, Fehler beim Tränken können das Darmmilieu durcheinander bringen. Diese Faktoren können die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe beeinträchtigen, zugleich kommt es zu erhöhter Wasserausscheidung. Dehydratation, Elektrolytverlust oder Blutübersäuerung sind die Folge. Die Kälber verlieren stark an Gewicht und Kraft.

Die Tiere erhalten daher zur Behandlung üblicherweise Elektrolyttränken.
Eine multizentrische randomisierte Blindstudie untersuchte nun, ob zwei kombiniert verabreichte biologische Präparate als Alternative zur Standard-Therapie genutzt werden können. Bei erhöhter Körpertemperatur wurde zudem anstelle eines Antibiotikums ein homöopathisch hergestelltes Komplexmittel verabreicht. Die Studie wurde an 109 Kälbern unterschiedlicher Rassen im Alter zwischen zwei und 13 Tagen an sechs Betrieben durchgeführt.

"Diarrhoe ist eine multifaktorielle Erkrankung. Die biologischen Präparate helfen, die natürliche Abwehr des Körpers zu regulieren", erklärt Dr. Erich Reinhart, Leiter der Veterinärforschung bei Heel Deutschland. "Hinsichtlich der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit zeigt sich die Behandlung als praktikable Alternative zur Standard-Therapie. Gerade bei den hier untersuchten unspezifischen Durchfällen ist das bioregulatorische Arzneimittel dem Behandlungsstandard oft ebenbürtig - ohne das Risiko der Bildung von Antibiotika-Resistenzen."

Die erkrankten Kälber wurden am Tag 0 randomisiert und zum ersten Mal behandelt. Den Tieren in der Versuchsgruppe wurden die Homöopathika subkutan unter die Haut gespritzt. In der Kontrollgruppe erfolgte die Aufnahme der Elektrolyte oral, das Antibiotikum wurde bei Bedarf injiziert. Nach der Eingangsuntersuchung der Tiere folgten Kontrollen alle 24 Stunden.Spätestens nach vier Tagen wurden die Tiere abschließend untersucht. Der Behandlungserfolg war in beiden Gruppen gleichauf.

Die von einem Forschungsinstitut für Heel durchgeführte Studie bestätigt die Ergebnisse früherer Studien mit den hier verwendeten Homöopathika. 2001 wurden die Präparate bei Fohlenrosse-Durchfall im Vergleich zu Placebo getestet - mit signifikant bis höchst signifikant besserem Ergebnis als das Placebo. 1990 erhielten 5844 an Durchfall erkrankte Saugferkel einmalig die Arzneien. Der Behandlungserfolg zeigte sich bei 5204 Ferkeln bereits innerhalb von 24 Stunden.

Die hier eingesetzten biologischen Präparate können dazu beitragen, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung auf das unumgängliche Maß zu reduzieren, wie dies bereits EU-weit gesetzlich gefordert ist. So kann das Risiko vermindert werden, dass sich resistente Bakterienstämme bilden und die Medikamente nicht mehr gegen den Krankheitserreger wirken. Jüngere Untersuchungen belegen zunehmend, dass natürliche Therapien eine viel versprechende Möglichkeit sind, um die Tiergesundheit ohne problematische Begleiterscheinungen und Risiken für den Verbraucher sicher zu stellen.

Mit seinen Untersuchungen zur Wirksamkeit von Homöopathika nach anerkannten wissenschaftlichen Standards baut Heel die Brücke zwischen Homöopathie und Schulmedizin. Die Ergebnisse der Studie von Lohr B., Braun G., Gasda N., Hellmann K. und Reinhart E. wurden unter dem Titel "Behandlung von Kälberdurchfall mit biologischen Präparaten im Vergleich mit einer Standardtherapie" in der deutschen Fachzeitschrift "Der Praktische Tierarzt" im Februar 2012 veröffentlicht (S. 150-158).

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