Berlin, 24. April 2012 ? Anlässlich der Veröffentlichung des Barmer GEK Zahnreportes 2012 erklärt der Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Jürgen Fedderwitz:
"Wir begrüßen es, wenn sich auch Krankenkassen daran beteiligen wollen, die zahnmedizinische Versorgungssituation in Deutschland zu analysieren und zu verbessern.
Dass die Einzel- und Gruppenvorsorge für Kinder- und Jugendliche, für die sich die 54.000 Vertragszahnärzte in Deutschland engagieren, in den letzten Jahren immer besser angenommen wurde, ist ein Fakt. Aber wir teilen die Auffassung, dass man in diesem Bereich mit gemeinsamen Anstrengungen noch weitere Verbesserungen erreichen kann.
Allerdings darf man die Diskussion über eine konsequente Vorsorge in der Zahnmedizin nicht auf Kinder und Jugendliche begrenzen. Wir brauchen eine offene Debatte über den Umgang mit allen zahnmedizinischen Risikogruppen. Leider spart der Zahnreport der Barmer GEK hier wesentliche Bereiche aus. Er sagt nichts über die inakzeptable Versorgungssituation vieler Pflegebedürftiger und Menschen mit Behinderung, für die die gesetzliche Krankenversicherung leider keine bedarfsgerechten Leistungen zur Verfügung stellt. Da gibt es dringenden Handlungsbedarf.
Wir stellen in diesem wie in anderen Bereichen leider immer wieder fest, dass die Krankenkassen eine ehrliche Diskussion scheuen. Sie beklagen die Eigenbelastung der Patienten bei bestimmten Therapien, sind aber trotz massiver Überschüsse nicht bereit, endlich wieder mehr in die zahnmedizinische Versorgung ihrer Versicherten zu investieren und ihre Leistungen zu verbessern. Der Versuch, stattdessen Gebührenordnungen aushebeln und damit eine Billigzahnmedizin etablieren zu wollen, ist keine Lösung und hilft den Patienten nicht."
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