Eine repräsentative forsa-Umfrage des stern und
der Körber-Stiftung zeigt, wie Deutsche zwischen 14 und 75 Jahren
über das Alter denken. / Start einer Themenkooperation des stern und
der Körber-Stiftung zum neuen Bild vom Alter.
Hamburg, 25. April 2012 - Wie wollen die Deutschen alt werden?
Wovor haben sie Angst? Und was erwarten die verschiedenen
Generationen voneinander? Diesen und anderen Fragen sind der stern
und die Körber-Stiftung in einer Studie(1) nachgegangen und haben
rund 1.300 Deutsche im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt. Die
heute erstmals veröffentlichten Ergebnisse geben z.T. überraschende
Antworten: zu beruflichen Wünschen im Alter und dem
Generationenvertrag ebenso wie zu Fragen der Lebensgestaltung und
Auswanderungsträumen. Die Umfrage markiert den Start einer
gemeinsamen Themenkooperation des stern und der Körber-Stiftung unter
dem Titel "Große Freiheit. Das neue Bild vom Alter".
Glück, fließende Ruhestandsgrenze und Rentenfairness
Glücklicher im Alter? Über 65-Jährige in Deutschland glauben
überdurchschnittlich häufig (25% im Vgl. zu 15%), dass Menschen im
Alter - verglichen zum Leben in jüngeren Jahren - glücklicher sind.
Die unter 30-jährigen Befragten hingegen zeigten sich in
überdurchschnittlichem Maße skeptisch (30% im Vgl. zu 24%).
Ein einheitlicheres Bild zeichnet sich bei Fragen zu Rente und
Beruf im Alter ab: Selbstbestimmtheit und ein Bewusstsein für die
Probleme der jeweils anderen Generation prägen hier die Antworten
aller Altersgruppen. So sind knapp 59 Prozent aller Befragten dafür,
dass Arbeitnehmer so lange arbeiten können, wie sie wünschen. Von den
über 65-Jährigen sind sogar 77 Prozent gegen eine feste Altersgrenze
für den Ruhestand. Insgesamt denken 88 Prozent aller Befragten, dass
jüngere und ältere Kollegen gut oder sogar sehr gut im Beruf
zusammenarbeiten können, nur 8 Prozent haben daran Zweifel.
Bei der Frage nach dem offiziellen Renteneintrittsalter herrscht
Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation durch alle
Altersgruppen hinweg: So halten mehr als zwei Drittel der Deutschen
(70 Prozent) das beschlossene Renteneintrittsalter von 67 Jahren für
zu hoch und meinen, dies sollte wieder abgesenkt werden. Über die
Hälfte (52 Prozent) aller Befragten meint, dass es sogar zu mehr
Arbeitslosigkeit in der jüngeren Generation führt. Auch stimmen 79
Prozent der Aussage zu, dass die junge Generation derzeit die Rente
der Älteren bezahlt und später kaum von der eigenen Rente leben kann.
Entspannung statt Engagement
91 Prozent der Deutschen erhoffen sich mit Blick auf ihr
persönliches Alter die Befreiung von Verpflichtungen und
Einschränkungen. Hobbys, Reisen und Entspannung sind die wichtigsten
Vorsätze der Deutschen für das Leben ab 65, während ehrenamtliches
Engagement auf einem hinteren Platz liegt (25%). Die in Medien und
Kultur oft porträtierte Alten-WG reizt unter den 65- bis 75-Jährigen
niemanden (0%). Fast ebenso unbeliebt ist das Konzept des
Mehrgenerationenhaushalts (3%). Zwei von drei Deutschen können sich
hingegen vorstellen, im Alter eine neue Partnerschaft einzugehen
(wenn sie alleine wären). Ein Drittel aller Deutschen denkt darüber
nach, im Alter auszuwandern.
"Große Freiheit. Das neue Bild vom Alter" lautet auch der Titel
der Themenkooperation des stern und der Körber-Stiftung. Bis November
2012 finden Leser und Interessierte sowohl stern-Gespräche zum Thema
im Magazin sowie Veranstaltungen der Körber-Stiftung in mehreren
deutschen Städten. Dazu gibt es Hintergrundinformationen ab heute
unter www.stern.de/grossefreiheit.
stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn: "Eine wachsende Altersgruppe
in Deutschland, ausgerüstet mit sozialer und beruflicher Erfahrung,
körperlich fit und lebenshungrig, stellt neue Ansprüche an eine
Lebensphase, für die wir bisher nur das Wort 'Ruhestand' kennen. Wir
müssen unseren Begriff des Älterwerdens und die gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen dringend überdenken. Das Ziel des stern ist es, mit
der vorliegenden Studie und der weiterführenden Themenkooperation
einen öffentlichen Diskurs anzustoßen - ihn aber auch selbst
voranzutreiben."
Lothar Dittmer, Vorstandsmitglied der Körber-Stiftung: "Wir
brauchen die Erfahrungen, Kompetenzen und das Engagement der älteren
Menschen. Nie zuvor waren Ältere so aktiv, gesund und vermögend. Mit
unserer Themenkooperation wollen wir dazu beitragen, dass sie ihre
Potenziale einsetzen. Denn das ist nicht nur gesellschaftlich
notwendig, sondern stiftet auch individuelle Lebensqualität im
Alter."
Die Studie in vollständiger Länge senden wir Ihnen auf Anfrage
jederzeit gerne zu. Außerdem steht eine Zusammenfassung der Studie ab
27. April 2012 unter www.stern.de/grossefreiheit zum Download bereit.
Weitere Berichte zur Studie finden Sie in viva!, dem neuen Magazin
aus der stern-Familie für die Zielgruppe 50+, das ab 26. April 2012
für 3,90 Euro im Handel erhältlich ist, sowie im zeitgleich
erscheinenden stern.
Über den stern:
Der stern ist ein Wochenmagazin mit General-Interest-Ausrichtung
aus dem Hause Gruner + Jahr und mit wöchentlich 7,96 Millionen Lesern
(ma Print I/12) Deutschlands meistgelesene frei verkäufliche
Zeitschrift. Mit aktuellen Hintergrundberichten, klassischem
Reportage-Journalismus sowie wissenschaftsjournalistischen
Ratgeberformaten liefert der stern Nutzwertinformationen sowie
Orientierung zu aktuellen Fragen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und
weiteren Themengebieten. Das Magazin steht für fotografische Opulenz,
die nahbare Perspektive seiner Geschichten und das Engagement für
besondere gesellschaftliche Projekte. Jeden Mittwoch ab 18 Uhr steht
mit dem stern eMagazine die aktuelle Ausgabe des stern als iPad-App
über iTunes und pubbles bereit.
Über die Körber-Stiftung:
Internationale Politik, Bildung, Wissenschaft, Gesellschaft und
Kultur: In diesen Bereichen ist die Körber-Stiftung mit einer
Vielzahl eigener Projekte aktiv. Bürgerinnen und Bürgern, die nicht
alles so lassen wollen, wie es ist, bietet sie Chancen zur Mitwirkung
und Anregungen für eigene Initiativen. 1959 vom Unternehmer und
Anstifter Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist die Stiftung heute
mit eigenen Projekten und Veranstaltungen von ihren Standorten
Hamburg und Berlin aus national und international aktiv.
(1) Um die gewünschten Informationen zu erhalten, wurden von forsa
vom 8. bis 10. März 2012 insgesamt 1.273 Personen mit Hilfe des
bevölkerungsrepräsentativen Befragungspanels forsa.omninet befragt.
Da die Gruppe der über 65-Jährigen im besonderen Fokus der Befragung
stand, wurde die Stichprobe disproportional angelegt und die über
65-Jährigen überproportional in die Stichprobe einbezogen.
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Melanie Schehl
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