Frankfurt am Main, 25. April 2012: Endlich Frühling! Die Sonne scheint, die Natur erblüht und wir können uns wieder länger im Freien aufhalten. Was bei vielen Menschen die Laune hebt, stellt für die Augen eine große Herausforderung dar.
Bei einigen Pollenallergikern setzen die Symptome bereits ab Januar ein: Niesen, Juckreiz, laufende Nase und Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Die Augen reagieren auf das Allergen, sie jucken, brennen, verkleben und sind gerötet. „Häufig haben die Betroffenen ein Fremdkörpergefühl, so als ob sie Sand im Auge hätten“, berichtet Dr. Fazıl Peru, Arzt beim Dünyagöz Worldeye Center Frankfurt, einem Zentrum für Augenheilkunde, das zur Dünyagöz-Gruppe gehört. „Bei manchen Betroffenen nimmt auch die Empfindlichkeit der Augen zu, so dass sie helle Lichtquellen besonders intensiv wahrnehmen.“
Als größte Beeinträchtigung empfinden viele Allergiker den Juckreiz. „Obwohl es nicht hilft, reiben die Patienten ihre Augen sehr oft. In seltenen Fällen kann das zu einer Veränderung der Hornhaut (Keratokonus) führen, durch die im Laufe der Jahre die Sehfähigkeit abnimmt.“ berichtet Dr. Peru.
Wird die Bindehautentzündung durch Heuschnupfen ausgelöst, können Antihistaminika die Symptome lindern. Sie werden als Augentropfen verabreicht und schwächen die Reaktion des Auges ab.
GEFAHR DURCH STAUB UND POLLEN
Aber nicht nur Allergiker sind im Frühling und Sommer von Bindehautentzündungen betroffen. Die wärmeren Jahreszeiten bergen für die Augen weitere Gefahren: Klimaanlagen, Gebläse im Auto oder der Fahrtwind können Pollen und Staub in unsere Augen wirbeln. Im so gereizten Auge kann leicht eine Bindehautentzündung entstehen. „Eine Bindehautentzündung sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen“, warnt Dr. Fazıl Peru. „Eine nicht behandelte Konjunktivitis kann bleibende Schäden verursachen, im schlimmsten Fall sogar den Verlust der Sehkraft.“
Einen Arzt sollten die Betroffenen auch aufsuchen, um abklären zu lassen, ob es sich um eine durch einen Virus ausgelöste Bindehautentzündung handelt. Am häufigsten kommt die Keratokonjunktivitis epidemica vor, eine höchst ansteckende und darum auch meldepflichtige Entzündung des Auges. Bei dieser, im Volksmund „Augengrippe“ genannten Krankheit, erfolgt die Übertragung über infektiöse Sekrete, zum Beispiel Tränenflüssigkeit. Die Betroffenen leiden für drei bis sechs Wochen unter einem starken Fremdkörpergefühl in den Augen, Schmerzen, verminderte Sicht und oft auch unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Manchmal haben die Patienten noch monatelang Hornhauttrübungen und damit einhergehende Sichteinschränkungen.
Da es weder eine erfolgreiche Therapie noch eine Impfung gibt, sind bei dieser Erkrankung Hygienemaßnahmen besonders wichtig. Die Erkrankten sollten beispielsweise ihre Hände regelmäßig desinfizieren, Einwegwaschlappen und –handtücher verwenden und niemandem die Hände schütteln.
DIE AUGEN SCHÜTZEN
Insgesamt sei die Vorbeugung sehr wichtig für die Augengesundheit, so Dr. Peru: „Ich empfehle, im Auto eine Klimaanlage zu nutzen, die Staub und Pollen aus der Luft filtert. Achten Sie darauf, nicht mit den Händen in den Augen zu reiben, am besten sollte man sie gar nicht berühren. Außerdem sollten Sie Ihre Hände und Ihr Gesicht öfter waschen und eine Nasendusche verwenden.“
Gerade im Frühling würden viele Menschen darauf verzichten, eine Sonnenbrille zu tragen. Das sei ein großer Fehler meint der Experte, denn die Brille schütze nicht nur vor Staub und Pollen, sondern auch vor einer Schädigung durch UV-Strahlen.
„Langfristig können ungefilterte UVA- und UVB-Strahlung grauen Star (Katarakt), Schneeblindheit oder Makula-Degeneration auslösen. Besonders betroffen sind Menschen mit hellen Augen, weil sie kaum schützende Pigmente haben“, so Dr. Peru. Eine Sonnenbrille könne diesen Schutz übernehmen. Jedoch sollte man beim Kauf auf die Qualität achten: „Eine Sonnenbrille sollte mindestens über einen Breitband-UV-400-Schutz und das CE-Zeichen verfügen.“