Accenture legt Acht-Länder-Studie mit
160 Experteninterviews und Umfrage unter 3.700 Ärzten vor
- Ärzte sehen klare Vorteile im vernetzten Gesundheitswesen
- Deutschland ist eines der wenigen Länder, in dem Krankenhaus-
und niedergelassene Ärzte gleichermaßen Gesundheitsdaten
erfassen
- Deutschland nutzt Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu einem
vernetzten Gesundheitswesen nicht entschlossen genug
Beim Einsatz von Gesundheits-IT hat Deutschland Fortschritte
gemacht. Doch die mangelnde Vernetzung des Gesundheitswesens hindert
Ärzte daran, Gesundheitsinformationen auszutauschen und von den
Vorteilen zu profitieren, hat eine neue Studie des
Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters
Accenture festgestellt. Dabei sind die Grundlagen für die Vernetzung
des Gesundheitswesens vorhanden: In Deutschland erfassen bereits rund
drei Viertel (76 %) aller befragten niedergelassenen und
Krankenhausärzte gleichermaßen Daten über die Behandlung ihrer
Patienten. Doch nur rund einer von vier befragten Krankenhausärzten
gibt seine Behandlungsdaten an andere Gesundheitseinrichtungen
weiter, unter den niedergelassenen deutschen Ärzten sind es sogar
lediglich 12 %. Die Studie "Vernetztes Gesundheitswesen: Der Weg zu
einer integrierten Gesundheitsversorgung" basiert auf 160 Interviews
mit führenden Gesundheitsexperten aus Politik, Praxis und
Wissenschaft, einer Umfrage unter 3.700 Ärzten und der Analyse
aktueller Fachliteratur mit zehn Fallbeispielen in den acht Ländern
Australien, Deutschland, England, Frankreich, Kanada, Singapur,
Spanien und den USA.
"Durch die Nicht-Kommunikation im Gesundheitswesen gehen enorme
Potenziale verloren", sagt Dr. med. Sebastian Krolop, Leiter
Management Consulting im Geschäftsbereich Health bei Accenture
Deutschland. "In der intelligenten Vernetzung des Gesundheitswesens
mit Hilfe von moderner IT liegt eine große Chance, das deutsche
Gesundheitssystem leistungsfähiger zu gestalten und gleichzeitig
Kosten zu sparen."
Laut Studie sehen weit über die Hälfte der befragten Ärzte
deutliche Vorteile in einem vernetzen Gesundheitswesen: Sie reichen
von verbesserten Daten für die klinische Forschung (über 70%
Zustimmung) bis zur Reduktion von Behandlungsfehlern (fast 65%
Zustimmung).
Deutschland steht in den Startlöchern
Noch sind in Deutschland prozessuale und technische Standards für
ein vernetztes Gesundheitswesen bloße Zukunftsmusik. Auf dem Weg zur
Umsetzung müssen Hürden überwunden werden. Die wichtigsten sind die
mit rund 80 Millionen Bürgern enorme Größe des Landes,
Datenschutzbedenken der Ärzte und die vielen Beteiligten im
Gesundheitsmarkt.
In der Studie hat Accenture sechs Faktoren identifiziert, die für
die erfolgreiche Umsetzung eines vernetzten Gesundheitswesens
entscheidend sind: Eine klare Zielsetzung, die Strategie, die
technische Infrastruktur, Kooperation der Beteiligten, gutes
Veränderungsmanagement und eine fortlaufende Integration. Das
Ergebnis der Länderanalyse: Spanien ist bei der technischen
Infrastruktur und bei Kooperationen führend, Singapur hat die
überzeugendste Zielsetzung, England und Australien zeigen sich beim
Veränderungsmanagement vorbildlich. Deutschland und die USA bieten
die beste Integration der Interessentengruppen und treiben dadurch
die weitere Integration an. Was allerdings die Umsetzung dieser
Treiber angeht, liegt Deutschland gemeinsam mit Frankreich auf dem
letzten Platz. "Die Gematik - die Gesellschaft für
Telematikanwendungen der Gesundheitskarte - hat nun die Aufgabe, alle
Beteiligten an einen Tisch zu bringen und die Hürden aus dem Weg zu
räumen", sagt Dr. Sebastian Krolop. Denn bei vier der sechs
Erfolgsfaktoren steht Deutschland noch in den Startlöchern. Das Fazit
der Studie: Hierzulande fehlt es an einer klaren Zielsetzung, einer
überzeugenden Strategie, der technischen Infrastruktur und am
Veränderungsmanagement.
"Ein verbreitetes Missverständnis ist, dass einzig die passende
Technologie zum Erfolg von Gesundheits-IT führt", sagt Dr. Sebastian
Krolop. "Gerne wird übersehen, dass noch andere Faktoren eine
bedeutende Rolle spielen, wie etwa die gezielte Kommunikation von
Neuerungen und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen
Interessentengruppen. Letztendlich ist aber das Setzen klarer Ziele
entscheidend, um im vernetzten Gesundheitswesen Qualität zu
optimieren, den Zugang zu Gesundheitsleistungen zu erleichtern und
Kosten zu senken. Wenn die Ziele stehen, ist die Wahl der passenden
Technologie erfolgsentscheidend."
Über die Studie:
Für die Studie "Vernetztes Gesundheitswesen: Der Weg zu einer
integrierten Gesundheitsversorgung" hat der Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture den Reifegrad
von Gesundheits-IT in Australien, Deutschland, England, Frankreich,
Kanada, Singapur, Spanien und den Vereinigten Staaten untersucht. Die
Erhebung basiert auf 160 Tiefenintervies mit führenden
Gesundheitsexperten aus Politik, Praxis und Wissenschaft sowie einer
Befragung von rund 3.700 Ärzten, darunter 500 aus Deutschland.
Darüber hinaus wurden einschlägige Fachpublikationen aus allen
beteiligten Ländern ausgewertet und Fallstudien zum vorbildlichen
Einsatz von Gesundheits-IT erstellt.
Über Accenture:
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleister mit mehr als 246.000
Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als
Partner für große Business-Transformationen bringt das Unternehmen
umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen
und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten
Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture
erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2011) einen
Nettoumsatz von 25,5 Mrd. US-Dollar. Die Internetadresse lautet
www.accenture.de.
Pressekontakt:
Accenture
Campus Kronberg 1
61476 Kronberg im Taunus
www.accenture.de
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Tel.: (06173) 94 698 19
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