Einige verwechseln Heidegger und Herberger, andere finden, der Weg von Schopenhauer zu Beckenbauer sei gar nicht so weit. Und wer wissen will, ob Klopp nicht nur bekloppt ist oder mehr zu bieten hat, dem bleibt nichts anderes übrig, als über Fußball nachzudenken. Dass Fußballer immer gebildeter werden, das können wir beobachten. Umgekehrt scheint das Publikum intellektuell der Entwicklung nicht zu folgen. Es ist also längst an der Zeit, dass Philosophen den Ball und den Rasen entdecken. Die Kunst ist ja schon lange ein Sujet der Philosophie, an ihr glauben die Denker eine andere Sicht der Dinge entdecken zu können. Der bunte Fußball muss sich bisher mit der lauen Prosa von überwiegend ahnungslosen Journalisten zufrieden geben.
Was das Spiel im Innersten bedeuten mag, das beschäftigt Martin Koch. Der Philosoph und Trainer sieht den Fußball als ästhetisches Phänomen. Für ihn ist er die große Oper, die der junge Nietzsche gefordert hatte. Die nächste Gelegenheit, ihm zuzuhören und mit ihm seine frischen Thesen zu diskutieren, ist kurz vor der Fußball Europameisterschaft. Wer Kochs Fußballinterpretation im Hinterkopf hat, der weiß mit jedem Kick mehr anzufangen. Buchen bei Modern Life School .