München, 02. Mai 2012 - Im Wochenbett erholen sich Mutter und Kind von den Strapazen der Geburt. Der weibliche Körper stellt sich in diesen sechs bis acht Wochen wieder auf den Umstand "nicht schwanger" ein. Welche Veränderungen eine frisch gebackene Mutter dabei erwarten, erklärt Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de).
Mit dem Wochenfluss scheidet der Körper Blut und Wundsekret aus
In der Schwangerschaft hat die Plazenta (Mutterkuchen) das ungeborene Kind ernährt. Mit der Geburt löst sie sich ab und hinterlässt eine Wunde, die Blut, Wundsekret und Gewebereste absondert. Der sogenannte Wochenfluss dauert meist nicht länger als vier Wochen. Gerade beim Stillen wird die Mutter spüren, wie sich die Gebärmutter manchmal schmerzhaft zusammenzieht. Diese Nachwehen zeigen, dass sich das überdehnte Gewebe des Unterleibs wieder strafft.
Wunden verheilen, die Verdauung normalisiert sich
Milde Sitzbäder mit Kamille unterstützen die Heilung eines Dammrisses oder Dammschnitts und lindern Reizungen im Vaginalbereich. Nach einem Kaiserschnitt braucht es oft mehrere Wochen, bis alle Schmerzen verschwunden sind. Die durch die Geburt eingeschränkte Verdauung kommt schnell wieder in Gang, wenn Mütter auf ausreichendes Trinken und ballaststoffreiche Kost achten.
Wenn der Hormonspiegel sinkt, lässt der Baby-Blues grüßen
Da die Hormone Östrogen und Progesteron wieder auf ein normales Niveau sinken, spüren viele Frauen etwa drei Tage nach der Geburt, wie sich ihre Stimmung plötzlich verändert. Die meisten fühlen sich erschöpft, gereizt und traurig. Gleichzeitig fällt eine ungeheure Anspannung von ihnen ab, wenn bei der Geburt alles gut gegangen ist. Man nennt diesen Zeitraum der leichten depressiven Verstimmung auch Heultage oder Baby-Blues. Hier sind Unterstützung und Zuspruch durch den Vater und die Familie gefragt! Gewöhnlich stellt sich das seelische Gleichgewicht nach einigen Tagen wieder ein. Eine schwerwiegende Wochenbettdepression, die auch Monate nach der Geburt unvermindert anhält, wird der Arzt erfolgreich behandeln können.
Wasserlassen und starkes Schwitzen
Die in der Schwangerschaft eingelagerte Flüssigkeit wird durch die Hormonumstellung wieder ausgeschwemmt. So müssen Frauen in den ersten Wochen nach der Geburt vermehrt Wasserlassen und schwitzen häufig sehr stark. Da der plötzliche Flüssigkeitsverlust zu Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen führen kann, ist ausreichendes Trinken hier besonders wichtig.
Zwei bis drei Tage nach der Geburt schießt die Milch ein
Mit der einsetzenden Milchbildung kommt es zum Milcheinschuss in die Brust. Oft sind die Brüste dann empfindlich und schmerzen. Bis Mutter und Kind Routine im Stillen entwickeln, kann es noch einige Tage dauern. Durch verengte Milchdrüsen kann ein Milchstau entstehen, der Druck oder eindringende Keime können die Brust entzünden. Frauen können hier am besten vorbeugen, indem sie den Milchfluss mit einer Massage oder warmen Dusche anregen und ihr Baby regelmäßig zum Stillen anlegen. Danach helfen kühle Umschläge gegen eine überschießende Milchbildung und pflegendes Lanolin bei wunden Brustwarzen.
Bei allen Problemen, die eine junge Mutter im Wochenbett erlebt, ist die Hebamme der erste Ansprechpartner. Gut bewertete Hebammen finden Sie zum Beispiel bei jameda (http://www.jameda.de/hebammen/gruppe/).