Produkte mit Melatonin werden auf diversen Internetseiten von ausländischen Firmen angeboten. In den USA wird der künstlich erzeugte Mikrostoff, welcher eigentlich ein körpereigenes Hormon ist, seit Jahren als Wundermittel gehandelt. Melatonin ist als Nahrungsergänzungsprodukt in Drogerien frei verkäuflich. Teilweise erzielen diese Präparate höhere Umsätze als Aspirin. Sie werden von den Nutzern vornehmlich als Schlafmittel und gegen den Jetlag eingesetzt. Ferner soll Melatonin eine positive Wirkung auf Depressionen haben und den Alterungsprozess verlangsamen.
Melatonin ist ein Hormon, welches sich in der Zirbeldrüse des Zwischenhirns befindet. Produziert wird der Mikrostoff aus der Überträgersubstanz des Nervensystems Serotonin. Er hemmt die Funktion der Schilddrüse und nimmt Einfluss auf die Aktivität der Keimdrüsen. Wie viel Melatonin der Körper bildet, hängt vom tageszeitlichen Rhythmus ab. Damit ist das Hormon für die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus im Organismus verantwortlich. Verdeutlicht wird diese Funktion am wechselnden Melatoninwert, welcher nachts deutlich höher ist als tagsüber. Der menschliche Körper stellt zwar selber das Hormon her, doch aufgrund seiner Wirkung auf den Organismus wurde es in den vergangenen Jahrzehnten künstlich produziert. Inzwischen hat das Melatonin im pharmazeutischen Betrieb eine große Bedeutung erreicht. Der Mikrostoff wird vornehmlich als Schlafmittel eingesetzt. Des Weiteren soll er gegen den Jetlag helfen und als Nachtmilch die Lebensqualität verbessern.
Das körpereigene Hormon Melatonin fördert aufgrund seiner Funktionsweise den Schlaf. Dieser erlangt für gewöhnlich ein bis drei Stunden nach Mitternacht seinen Höhepunkt. Diese Schlafphase ist auch als Tiefschlafphase bekannt. Der Melatoninwert ist zu dieser Zeit im Körper am höchsten. Danach verringert er sich wieder. Das natürliche System kann durch gewisse Erkrankungen oder Lebensumstände gestört sein. Eine Verschiebung des Melatonin-Haushaltes ist die Folge, welcher so Schlafstörungen und Beeinträchtigungen des Schlaf-Wach-Rhythmus verursacht. Gründe für diese Beschwerden sind beispielsweise Schichtarbeit, geografisch bedingte Zeitverschiebungen und Blindheit des Betroffenen. Ferner besitzt Melatonin weitere bedeutende Effekte auf den menschlichen Organismus. Der Mikrostoff dient als Radikalfänger innerhalb der Infektionsabwehr und gehört somit zu den Antioxidantien. Diese positive Wirkung wird bisher jedoch nicht zu therapeutischen Zwecken genutzt. Eine weitere Bedeutung kommt dem Hormon durch seine antigonadotrope Wirkung bzw. der Verkleinerung der Geschlechtsdrüsen zu. Neben der Regulierung des Tag-Nacht-Rhythmus beeinflusst Melatonin weitere biologische Prozesse und die Bereitstellung von Energie für den menschlichen Körper.
Inzwischen wird Melatonin künstlich hergestellt. Aufgrund seiner vielfältigen Wirkung auf den menschlichen Organismus hat die Pharmaindustrie begonnen, das körpereigene Hormon als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln anzubieten. Diese Präparate sollen der Verlängerung des Lebens dienen, überschüssiges Körperfett verbrennen sowie das Immunsystem stärken. Ferner wird vermutet, dass Nahrungsergänzungsprodukte mit Melatonin eine positive Beeinflussung auf schwere Krankheiten wie Aids, Krebs und Alzheimer besitzen können. Zurzeit existieren jedoch keine verlässlichen Studien, die diese Annahmen bestätigen könnten. Bei Schlafstörungen hingegen ist eine positive Verringerung der Beschwerden häufig dokumentiert. Daher werden Präparate mit Melatonin insbesondere für Personen eingesetzt, die unter Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus aufgrund von Zeitverschiebungen, Blindheit, Schichtarbeit oder altersbedingter Insomnie leiden. Ob diese Produkte tatsächlich einen erholsamen Schlaf verschaffen, ist wissenschaftlich noch umstritten. Eine Linderung der Schlafstörungen wird aus klinischer Perspektive jedoch als sehr wahrscheinlich angenommen. In Deutschland sind Präparate mit mehr als 5 mg Melatonin pro Kapsel verschreibungspflichtig.