Etwa 15 bis 20 Mal in der Minute atmet ein
Erwachsener ein und aus. Die meisten Menschen müssen sich darüber
keine Gedanken machen. Doch über sechs Millionen Menschen in
Deutschland fällt das Atmen schwer. Sie leiden unter einer chronisch
obstruktiven Bronchitis (COPD). "Was oft lapidar als harmloser
Raucherhusten abgetan wird, ist eine ernst zu nehmende Erkrankung,
die durch entzündete und dauerhaft verengte Atemwege entsteht und das
Lungengewebe zerstört", sagt Dr. Helga Christoffel vom Ärztezentrum
der Techniker Krankenkasse (TK). Hauptanzeichen sind Kurzatmigkeit
und chronischer Husten.
Ausgelöst werden kann die COPD in seltenen Fällen durch
Staubbelastung am Arbeitsplatz oder aus der Umwelt, gelegentlich auch
durch erbliche Faktoren, wie den Mangel an Schutzproteinen.
"Hauptursache ist allerdings langjähriges Rauchen. Neun von zehn
COPD-Patienten sind oder waren Raucher", weiß Christoffel.
Rechtzeitig erkannt, lässt sich die COPD zwar nicht heilen, aber
gut behandeln. Denn: Diese Erkrankung entsteht nicht plötzlich,
sondern entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Das Problem: Die
Anfangsbeschwerden werden häufig auf die leichte Schulter genommen
und die
Patienten gehen erst zum Arzt, nachdem die Krankheit schon lange
vor sich hin geschwelt hat. Entsprechend schlecht greift dann die
Behandlung. Deshalb rät Christoffel: "Schon bei den ersten Anzeichen
zum Arzt gehen." Als Warnsignal gilt neben dem chronischen Husten vor
allen Dingen Atemnot: "Zunächst schnappt man beim Treppensteigen nach
Luft. Mit der Zeit wird man sogar schon beim Sprechen kurzatmig", so
die Expertin.
Nicht jeder chronische Husten muss allerdings gleich COPD
bedeuten. Auf die Spur kommt man der Erkrankung mit einem
Lungenfunktionstest. Dabei wird unter anderem die Luftmenge gemessen,
die der Patient innerhalb einer Sekunde nach der größtmöglichen
Einatmung wieder ausatmet.
"Ist die Diagnose gestellt, sollte die Behandlung auf mehreren
Ebenen erfolgen", so Christoffel. Medikamente können dabei helfen,
die Atemwege zu öffnen. Um die bereits angegriffene Lunge nicht
zusätzlich zu belasten, sind auch Impfungen gegen Grippe und
Pneumokokken empfehlenswert. Besonders wichtig ist allerdings die
Mitarbeit des Patienten: "Absolutes Muss bei Rauchern ist ein
sofortiger Nikotinverzicht. Außerdem sollten Betroffene an speziellen
Fitnesstrainings teilnehmen, um das Herz-Kreislauf-System und die
Muskeln wieder aufzubauen", sagt Christoffel.
Die TK bietet ihren Versicherten mit 'TK-Plus COPD' ein
Behandlungsprogramm an. Hierbei werden Betroffene intensiv beraten
und betreut, da Ärzte, Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen
eng zusammen arbeiten.
Hinweis für die Redaktion:
Weitere Informationen rund um das Thema Luft enthält die
April-Ausgabe des TK-Medienservice "Da liegt was in der Luft:
nächtliche Schnarchkonzerte, ein grummelnder Bauch und fliegende
Sporen", der unter www.presse.tk.de mit Fotos und Infografiken zum
kostenlosen Download steht.
Pressekontakt:
Aurelia Nehr, TK-Pressestelle
Tel. 040-6909-1713
E-Mail: aurelia.nehr@tk.de