Dem Krankheitsbild chronische Verstopfung wird in unserer
Gesellschaft und unserem Gesundheitssystem nicht mit genügender
Ernsthaftigkeit begegnet, so Prof. Heiner Krammer, Mannheim, auf
einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für
Neurogastroenterologie und Motilität e.V. (DGNW) in Hamburg. Denn es
handele sich bei der Obstipation, wie das Leiden in der medizinischen
Fachsprache heißt, keineswegs nur um eine harmlose
Befindlichkeitsstörung. Vielmehr könne sie als Folge ernster
Erkrankungen auftreten oder auch als unerwünschte Nebenwirkung
verschiedener Medikamente. In jedem Fall sollte eine dauerhafte
Störung der Verdauung die Betroffenen zum Arzt führen, der dann
gezielte Untersuchungen zur Ursachenklärung durchführen und Maßnahmen
einleiten kann, so dass die Darmfunktion verbessert bzw. normalisiert
wird.
Mit einer Häufigkeit von bis zu 15 % zählen chronische
Obstipationsbeschwerden zu den weit verbreiteten Gesundheitsstörungen
in Deutschland, so Krammer. Das Problem nimmt mit dem Alter zu.
Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Studien belegen,
dass die Betroffenen unter einer Vielzahl belastender Symptome leiden
und in ihrer Lebensqualität zum Teil deutlich beeinträchtigt sind.
Die durch die gestörte Verdauung verursachten Beschwerden können
Unwohlsein, Bauchschmerzen und -krämpfe, oder sogar Appetitlosigkeit
und Völlegefühl umfassen.
Für eine chronische Verstopfung gibt es zahlreiche mögliche
Ursachen. Diese sollten vor Beginn einer Behandlung untersucht und
abgeklärt werden, so Prof. Peter Layer, Direktor und Chefarzt der
Medizinischen Klinik des Israelitischen Krankenhauses, Hamburg.
Häufig dauert der Transport der Nahrung durch den Darm länger als
normal. Layer erläuterte, dass die Therapie der Obstipation auf einem
Stufenkonzept beruht, das in Abhängigkeit von der Ausprägung der
Symptomatik, dem Ansprechen der Patienten und nicht zuletzt der
Verträglichkeit und Lebensqualität umgesetzt wird. Reichen
Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, regelmäßige körperliche
Aktivität und konventionelle Abführmittel nicht aus, umfasst die
nächste Therapiestufe den Einsatz sog. Prokinetika. Diese stimulieren
die Darmbeweglichkeit und verbessern dadurch die Stuhlfrequenz.
Weitere Informationen unter www.leben-mit-verstopfung.de.
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Carmen Gerlach
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