fit und munter - Tag der Pflege: Kompetenz für Gesundheit und Sicherheit

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Tag der Pflege: Kompetenz für Gesundheit und Sicherheit

TÜV Rheinland berät zu psychosozialer Gesundheit, Arbeitssicherheit und Ergonomie
Köln, 11. Mai 2012. Pflegekräfte leisten einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft. Darauf weist am 12. Mai der "Internationale Tag der Pflege" hin. Seit den Tagen von Florence Nightingale, der englischen Pionierin der Krankenpflege, an deren Geburtstag der Gedenktag begangen wird, hat sich das Berufsbild deutlich verändert. Neben der Krankenpflege bildet heute die Betreuung alter und dementer Menschen einen Schwerpunkt. Und die Zahl der Pflegebedürftigen wächst kontinuierlich: Waren es nach Daten des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2010 noch rund 2,4 Millionen Männer und Frauen in Deutschland, wird die Zahl bis 2030 auf 3,4 Millionen ansteigen. Demgegenüber steht ein Mangel an Fachkräften. Hochrechnungen legen nahe, dass bis 2025 etwa 150.000 Pflegekräfte fehlen werden. Schon im Jahr 2011 kamen laut Bundesagentur für Arbeit auf 100 freie Stellen im Pflegebereich nur 88 verfügbare Arbeitskräfte.

Körperliche und psychische Belastungen ausgleichen
Trotz veränderter Aufgaben sind die hohen körperlichen und psychischen Ansprüche an die Fachkräfte nahezu gleich geblieben. Daher gilt es für sie nicht nur auf die Gesundheit und Sicherheit ihrer Patienten zu achten, sondern auch das eigene Wohl im Blick zu haben. Wie sich beides verbinden lässt, zeigen Betriebsärzte und Physiotherapeuten im Arbeitstechnik-Training von TÜV Rheinland. "Vor allem beim Heben, aber auch bei den meisten anderen körperlichen Arbeiten lassen sich mit der richtigen Arbeitstechnik die Belastungen für Muskeln und Gelenke verringern", erläutert Nick Herbst, Diplom-Gesundheitswirt und Niederlassungsleiter bei TÜV Rheinland. "Beim Arbeitstechnik-Training geben wir individuelle Tipps, wie Mitarbeiter Bewegungsabläufe verbessern können. Darüber hinaus zeigen wir auf, wie sich Belastungen verringern lassen und durch Körpertraining und Entlastungsübungen die Gesundheit gefördert werden kann", so Herbst weiter.

Mangelnde Wertschätzung in der Gesellschaft, negative oder keine Rückmeldung der betreuten Personen sowie der täglich Umgang mit Krankheit, Gebrechlichkeit und dem Tod belasten Fachkräfte in der Pflege ebenso wie pflegende Angehörige. Hier bietet TÜV Rheinland für Unternehmen die Analyse der speziellen psychologischen Belastungen am Arbeitsplatz sowie die psychologische Betreuung der Mitarbeiter an.

2009 wurden 69 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Oftmals tragen somit die Angehörigen einen großen Teil der Last, indem sie sich aufopferungsvoll Tag und Nacht um ihre Verwandten kümmern. "Die Doppelbelastung durch Beruf und zu pflegende Angehörige lässt meist keine Zeit für Rücksicht auf die eigenen Befindlichkeiten oder die Gesundheit, so dass immer öfter psychische Probleme die Folge sind", weiß Diplom-Psychologin Frauke Enger zu berichten. "Für ihre Sorgen und Nöte fehlen ihnen nicht selten kompetente Ansprechpartner", so Enger weiter. Doch der Burnout lässt sich in vielen Fällen vermeiden, wenn den Pflegenden rechtzeitig geholfen wird. Mit dem Angebot der psychosozialen Telefonberatung können Unternehmen und Kostenträger im Gesundheitswesen die pflegenden Angehörigen, ihre Mitarbeiter oder ihre Versicherten in Krisensituationen unterstützen. Ein Anruf bei der kostenfreien Hotline stellt zu den Sprechzeiten den Kontakt zu kompetenten Beratern her. Sie helfen den Angehörigen bei der Lösung aktueller Probleme ebenso wie bei dem bewussten Umgang mit den eigenen Kräften. Das hilft, Erschöpfungssituationen vorzubeugen.

Pflege hat viele Gesichter
Sowohl in Krankenhäusern als auch in Rehabilitationskliniken gehört neben der stationären auch die ambulante Betreuung zum Leistungsumfang. Viele Altenpflegeeinrichtungen bieten ergänzend zur Vollzeitbetreuung Kurzzeit- und Tagespflege an. Pflegedienste besuchen hilfebedürftige, kranke und alte Personen zu Hause und erbringen dort ihre Leistungen. TÜV Rheinland unterstützt Unternehmen dabei, Gefährdungen und Sicherheitsrisiken zu erkennen. Der modulare Aufbau dieser Angebote ermöglicht es, die Dienstleistungen passgenau auf den Bedarf der Unternehmen und die Branche abzustimmen. So können Arbeitgeber sicherstellen, dass sie die Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes, des Arbeitssicherheitsgesetzes und die geltenden Unfallverhütungsvorschriften erfüllen.

"Vor dem Hintergrund der aktuellen rechtlichen Regelungen berücksichtigen wir bei unseren Konzepten die Besonderheiten, die die Pflegebranche mit sich bringt. Dadurch können wir auf individuelle Sicherheitsrisiken oder Gefährdungen, beispielsweise den Umgang mit und die Entsorgung von Medikamenten, Spritzen oder Verbandsmaterial gezielt eingehen" erklärt Manfred-Kurt Dämmer, Fachleiter Gefahrgut bei TÜV Rheinland. "Für die Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie vor Unfällen und Gesundheitsrisiken bestmöglich geschützt sind."
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