Regensburg, 06. November 2008 – Cook Aortic Intervention, ein Geschäftsbereich von Cook Medical gibt bekannt, dass Privatdozent Dr. Piotr Kasprzak, Leiter der Gefäßchirurgie und der Endovaskulären Chirurgie am Universitätsklinikum Regensburg zum ersten Mal in Deutschland eine Prothese der zweiten Generation mit Seitenarm für die kleine Beckenarterie implantiert hat. Die neuartige Prothese von Cook Medical USA unterscheidet sich von den bisher verwendeten Implantaten durch die spiralförmige Anordnung des Seitenarmes.
Die Weiterentwicklung der bewährten Seitenarmprothesen von Cook Medical bietet entscheidende Neuerungen. So wurde der Winkel des Seitenarmabganges verändert und kann nun den unterschiedlichen Anatomien der Patienten durch entsprechende Positionierung besser angepasst werden. Dadurch vermindert sich das potentielle Risiko eines Verschlusses des Seitenarmes. Die Überlappung für die Verlängerung des Seitenarmes durch einen ummantelten Stent ist durch das neue Design verlängert, wodurch die Gefahr der Diskonnexion erheblich verringert wird. Insgesamt weist das neue „Helical-Device“, das in den USA von Dr. Roy Greenberg entwickelt und dort schon häufig eingesetzt wurde, eine günstigere Kraftverteilung und eine flexiblere Statik vor.
Die Implantation der neuen Generation von Seitenarmprothesen ist, wie auch ihre Vorgängermodelle, über einen Zugang über die Oberschenkelarterie, einen Leistenschnitt, möglich und findet unter Rückenmarksnarkose oder lokaler Betäubung statt. Die Belastung für den Patienten ist daher deutlich geringer als bei offenen Operationen, wenngleich eine Röntgendurchleuchtung notwendig ist. Seitenarmprothesen werden derzeit nur von Cook Medical hergestellt und in Deutschland bislang nur in zwei Zentren regelmäßig eingesetzt.
Im Falle des Patienten am Universitätsklinikum Regensburg führte das Aneurysma in der Beckenaorta zu erhöhtem Druck auf die Harnleiter sowie zu einem Nierenaufstau, was zu einer drastischen Verschlechterung der Nierenwerte führte. In weiterführender Diagnostik (Computertomographie) wurde schließlich die Aussackung der Aorta und Beckenarterien festgestellt. Anhand der Computertomographie wurde das für den Patienten geeignete Implantat ausgewählt.
„Endovaskuläre Techniken zur Behandlung von Aneurysmen an den unterschiedlichsten Stellen der Hauptschlagader und deren Äste sind weltweit auf dem Vormarsch, da durch diese Methode die Belastung für den Patienten enorm reduziert werden kann. Die neue Generation von Seitenarmprothesen hilft dabei, minimal-invasive Behandlungsmethoden vielen weiteren Patienten zugänglich zu machen, die bisher nicht oder nur unter Inkaufnahme möglicher Komplikationen mit der weniger belastenden Technik behandelt werden konnten“, so Privatdozent Dr. Piotr Kasprzak, Leiter der Gefäßchirurgie und endovaskulären Chirurgie am Universitätsklinikum Regensburg.
Die Prothese der zweiten Generation mit Seitenarm für die kleine Beckenarterie von Cook Medical ist seit 01. August 2008 in Deutschland erhältlich.