Jetzt im Spätfrühling und Frühsommer sind Wälder und Wiesen ein regelrechter Kindergarten für Wildtiere wie Junghasen oder Rehkitze und Hundehalter sollten deshalb mit ihrem Hunden beim Spaziergang besonders rücksichtsvoll sein, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Manch Tierfreund, der sich mit Biologie nicht auskennt, spielt oft mit dem Gedanken, einzeln aufgefundene, gesunde Jungtiere einzusammeln und zu "retten". Der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. (BDT) mit Sitz in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen warnt jedoch Tierfreunde vor unbesonnenem Handeln, denn das endet meist mit dem Tod des Jungtieres, weil eine art- und tiergerechte Aufzucht kaum möglich ist. Zudem wäre es juristisch Wilderei, ein dem Jagdrecht zugeordnetes Wildtier einfach mit zu nehmen.
Offene Verletzungen, humpelnde Tiere, hängende Flügel, Knochenbrüche oder Verletzungen nach einem Wildunfall - nur in diesen Notfällen sollte Hilfe geholt werden. Dazu sollte ein Tierarzt, ein zuständigen Jäger oder die Polizei oder auch das örtlichen Tierheim, die Naturschutzbehörden oder Wildtierstationen informiert werden, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Auch bei anderen jungen Wildtieren (Kaninchen, Feldhasen oder Rehkitze), die beim Spaziergang gefunden werden, gilt als oberstes Regel, dass die Tiere unbedingt in Ruhe gelassen werden müssen und dass man sich möglichst rasch von der Fundstelle entfernen sollte, um die Alttiere so wenig wie möglich zu stören. Häufig sind es Kinder, die das Tier aus falsch verstandener Tierliebe mitbringen, warnt der Bund Deutscher Tierfreunde und bittet die Eltern um Aufklärung des Nachwuchses.
Seriöse Hundebesitzer übernehmen jetzt eine besondere Verantwortung und sollten ihre Hunde beim täglichen Spaziergang an die Leine nehmen, rät der Bund Deutscher Tierfreunde. Wälder und Wiesen dienen nämlich im Frühsommer als Kinderstube für allerlei Wildtiere. In den Wiesen legen Bodenbrüter ihr Gelege an, wie zum Beispiel die Rebhühner. Feldhasen verstecken ihre Jungen einzeln in Erdmulden und auch die Rehkitze liegen gut getarnt im hohen Gras. Leider jedoch nicht gut genug für viele Hundenasen. Selbst wenn Hunde nicht die jungen Wildtiere jagen, sondern nur neugierig am Gelege schnuppern oder kleine Feldhasen oder Kitze aufschrecken, kann dies den Tod für diese Jungtiere bedeuten, warnt der Bund Deutscher Tierfreunde.
Ein Beispiel: Feldhasen tarnen sich durch Reglosigkeit, schrecken sie durch Hunde auf, werden sie jedoch schnelle Beute von Raubvögeln. Hundebesitzer sollten sich auch nicht sicher sein, wenn sie bei ihren gewohnten Auslaufgebieten bisher keine Wildtiere gesehen haben, dass diese wirklich frei vom Nachwuchs sind. Wildtiere lassen sich nur noch selten sehen und verstecken sich tagsüber. Seriöse Hundehalter werfen keine "Stöckchen" ins Unterholz oder in Stauden- und Wiesenbereiche. Auch sollte der Hund immer bei Fuß gehen oder an der Leine geführt werden, so der Bund Deutscher Tierfreunde.