Außerhalb der Touristenzentren bietet der ‚Midi‘ eine friedvolle Urlaubsregion mit beeindruckender, jahrtausendealter Vergangenheit. Ein wesentlicher Teil ist der Canal du Midi, der heute vorwiegend der Freizeitschifffahrt dient. Sonst ist seit seiner Eröffnung nahezu alles unverändert geblieben: Ovale, handbetriebene Schleusen, stilvolle Brücken, blumengeschmückte Schleusenwärterhäuschen, kleine Restaurants am Ufer, Aquädukte, Weinberge auf sanften Hügeln, leuchtende Sonnenblumen, ausgedehnte Getreidefelder, verträumte Dörfer – in denen die Zeit stillzustehen scheint, mittelalterliche Städtchen, prächtige, befestigte Städte, faszinierende Kirchen, schattenspendende Alleen mit Schirmkiefern, Zypressen und Platanen zur Uferbefestigung. Darüber wölbt sich der sonnige, typisch-blaue, südliche Himmel und die zirpenden Grillen und Zykaden vermitteln das unverkennbare Mittelmeergefühl.
Baron Pierre-Paul Riquet begann 1663 mit dem Bau des Canal du Midi, nachdem er dessen Wasserversorgung mit Hilfe von Talsperren löste. Finanziell ruiniert starb er 1681, ein halbes Jahr vor der Einweihung. Seit dieser Zeit profitieren alle von seinem Meisterbauwerk: Riquets Nachkommen verdienten Geld, der Handel blühte auf und Ihnen bietet der Kanal heute ein einzigartiges Hausbootrevier; von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft.
In Toulouse schliesst der Canal du Midi nach Norden an den Canal latéral à la Garonne an und endet 240 Kilometer südöstlich im Étang de Thau, einer geschützten Salzwasserlagune, durch die Sie zum Mittelmeerhafen Sète und dort zum Canal Rhône à Sète gelangen.
Bei Port la Robine zweigt der Canal de Jonction ab. Er mündet in den Canal de la Robine: Beide führen durch eine beruhigende Landschaft, sind alleeartig mit unterschiedlichen Baumarten eingesäumt und vermitteln die typische Mittelmeerkulisse. Nach 16 Kilometern und 11 teils automatischen Schleusen, erreichen Sie die Römergründung Narbonne. Danach schlängelt sich der Kanal auf einer schilfbewachsenen Trasse zwischen Seen und über die Insel Sainte-Lucie, bis er nach insgesamt 11 Kilometern und zwei Schleusen im Seehafen Port-La-Nouvelle endet.