Vor einer Gruppe reden zu müssen, fürchten Menschen mehr, als den Tod
Es ist ein Phänomen, das viele Leute kennen oder zumindest schon mal bei anderen feststellen konnten. Sehr routinierte und für ihre Aufgabe spezialisiert Leute sollen einen Vortrag halten und kommen ins Straucheln, sie verhaspeln sich oder bekommen kaum ein Wort heraus. Die Angst zu reden hat sie fest im Griff und lässt sie nicht mehr los. Dies ist ein Problem was jeden treffen kann, vom "kleinen Mann", über den Leiter einer Firma, bis hin zu Politikern, denn vor einer Gruppe reden zu müssen, fürchten Menschen mehr, als den Tod.
Nun kann man natürlich annehmen, dass es sich hierbei um ein riesiges Problem handelt, gegen das man nichts tun kann. Mit dieser Annahme unterliegt man allerdings einem ganz großen Irrglauben, denn es gibt Wege und Möglichkeiten diese Redeangst zu überwinden, allerdings schafft man dies nur mit professioneller Hilfe.
Wo entsteht Redeangst?
Redeangst entsteht auf der unbewussten Ebene. Würde sie auf der bewussten Ebene entstehen, bzw. ablaufen, könnte jeder seine Ängste bewusst bekämpfen und überwinden. Den gleichen Ansatz gibt es übrigens auch beim Lampenfieber, unter dem bekanntlich viele Schauspieler und andere Künstler leiden.
Den größten Fehler den Leute machen die z.B. vor einem Vortrag Angst haben ist, dass sie sich vor jedem Auftritt oder jedem Vortrag ausmalen, was alles passieren kann. Sie gehen ihre Handlungen immer und immer wieder im Kopf durch, konstruieren Bilder und Filme über Situation in denen sie vor einer Gruppe stehen und für ihren Vortrag belächelt oder schlimmer noch, ausgelacht werden.
Die Redeangst hat also etwas mit der Konstruktion der Zukunft zu tun. Auch wenn jeder Mensch ganz genau weiß, dass niemand in die Zukunft blicken kann, tun es diese Menschen trotzdem immer wieder und bauen das Problem damit auf einer Ebene auf, die nichts mit der Realität zu tun hat. Genau an diesem Punkt kann man dann den Ansatz zu entsprechenden "Gegenmaßnahmen" finden. Die Vorstellungskraft die Menschen konstruieren, schränkt sie ein und nicht die Handlung an sich.
Wie kann man Abhilfe schaffen?
Eine gute Nachricht nehmen wir gleich mal vorweg, man kann dieses Problem mit den richtigen Ansätzen beim Coaching auflösen, oder zumindest in den Griff bekommen. Letztlich ist die Lösung recht einfach, allerdings ist der Weg nicht leicht und man muss recht hart an sich arbeiten.
Da wir im obigen Absatz gesehen haben, dass es sich beim der Redeangst um eine im Gehirn entstehende Konstruktion der Zukunft handelt, muss man eigentlich nur an dieser Konstruktion arbeiten. Wenn man also irgendwann in der Lage ist diese Konstruktion zu verändern, kann man auch das resultierende Ergebnis beeinflussen und damit die Redeangst in den Griff bekommen.
Eine zweite positive Meldung gibt es übrigens auch noch. Man kann, wenn man gezielt an dem Problem arbeitet, die Redeangst recht schnell in den Griff bekommen. Die Ursachen für eine Redeangst können sehr unterschiedlich sein. Menschen in Führungspositionen können Angst haben eine Präsentation zu halten, normale Angestellte können Angst haben einen Vortrag zu halten und Autoren können Angst haben sich bei einer Lesung zu verhaspeln. Die Beispiele für eine Redeangst können also sehr unterschiedlich sein und sind von Person zu Person unterschiedlich. Es macht daher für einen Coach keinen Sinn sich auf jedes Beispiel zu stürzen und dieses individuell anzugehen, eher konzentriert er sich auf die Ursache des Problems. Und diese ist, wie wir bereits lesen konnten, bei allen gleich. Es ist die blühende Phantasie des Klienten und daher wird versucht genau diesen Denkprozess gezielt zu beeinflussen.