Was ist eigentlich Vertrauen und was zeichnet einen vertrauenswürdigen Menschen aus? Oder kann man niemandem mehr vertrauen? UNI.DE möchte es wissen und hat Studenten in München dazu befragt.
Die wesentlichen Charakterzüge einer vertrauenswürdigen Person sind laut der befragten Studenten: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Offenheit - man kann mit dieser Person über alles reden und sie behält die Infos auch für sich.
Auf die Frage, ob es Personen gibt, denen man absolut vertrauen kann, wurde hauptsächlich die Familie genannt. Mehrere Studenten sind sogar der Meinung, dass sie niemandem uneingeschränkt vertrauen können. "Wahrscheinlich, weil jeder schon mal seine schlechten Erfahrungen mit zu viel Vertrauen gemacht hat", so ein Student. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", kommentiert eine Geographie-Studentin. Ein Student der Elektrotechnik sagt dagegen: "Mir selbst ist es ja auch wichtig, dass mir die Leute vertrauen. Wenn ich sage, dass man niemandem uneingeschränkt vertrauen kann, müsste ich das von mir selbst auch denken?!" Dieser Meinung schließt sich ein Lehramts-Student an: "Vertrauen ist wichtig. Wenn man niemandem vertrauen kann und alles anzweifelt, dann fehlt einem was im Leben. Ich hoffe, dass jeder solche Menschen in seinem Umfeld hat."
Ein klares Nein kam allerdings sehr oft bei Frage, ob es Personen des öffentlichen Lebens gibt, denen man vertrauen würde. "Sportler sind vertrauenswürdiger als Politiker", sagt eine Studentin im Interview. "Wissenschaftler, die nach häufiger Kritik ihre eignen Theorien wieder umwerfen, vertraue ich nicht wirklich", so ein Student. "Es gibt leider zu viele Menschen auf der Welt, die Vertrauen gerne missbrauchen, dass man ihnen aufgrund ihrer guten Rhetorik entgegenbringt. Daher sollte man auch immer Dinge hinterfragen, bevor man Personen vertraut, egal ob es private Personen oder welche des öffentlichen Lebens sind", fügt ein Philosophie-Student hinzu.
Bei der Frage nach Signalen, die Misstrauen erwecken, wurden folgende Antworten genannt: entweder wenn jemand versucht besonders vertrauenserweckend zu erscheinen oder eben die bestimmten Lügenanzeichen wie feige schauen, den Blick nicht standhalten können, überschlagende Stimme und ähnliches. "Bei schriftlichen Arbeiten: wenn ein Text bei manchen Passagen sehr schlecht und in anderen hervorragend ist, kann das eigentlich nicht sein", so eine weitere Antwort. Ein Student zum Plagiats-Seitenhieb im Interview: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Das sollte auch für Politiker gelten. Da ist das Vertrauen ganz schnell weg." Ein Mathematik-Student kommentiert auf UNI.DE: "Ein gesundes Misstrauen ist wichtig. Leute mit zu viel Vertrauen machen sich schnell zum Deppen und sind naiv".
Eine weitere Studentin schreibt: "Ich denke, Vertrauen entwickelt sich mit der Zeit, also step by step. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um die Beziehung zur Familie, Freunden, Arbeitskollegen oder zum Partner geht, in jedem Fall wird gegenseitiges Vertrauen diese Beziehungen festigen. Wichtig ist das richtige Maß an Vertrauen und nicht jedem blind zu vertrauen."
Das UNI.DE Fazit: Vertrauen kann ganz schön schwierig sein. Alle Kommentare zur Video-Umfrage gibt es unter: http://uni.de/umfragen/vertrauen