fit und munter - Erste Klinik für Ganzheitliche und Umweltmedizin Deutschlands

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Erste Klinik für Ganzheitliche und Umweltmedizin Deutschlands

Brandenburger Krankenhaus eröffnet neuen Fachbereich

Prenzlau, 23. Mai 2012. Der Umweltmedizin wird jetzt ein eigener Fachbereich im Prenzlauer Kreiskrankenhaus gewidmet. Dies ist in Deutschland bislang einzigartig. Die Betreibergesellschaft GLG (Gesellschaft für Leben und Gesundheit) sieht hierin großes Potenzial für die Zukunft, denn die Zahl der Krankheiten, die durch Umweltgifte hervorgerufen werden, ist groß. Heute sind laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Februar 2012 etwa 20 Prozent aller Krankheiten und jeder fünfte Todesfall in der EU auf Umweltgifte zurückzuführen.

In Prenzlau liegt der Schwerpunkt auf der Diagnostik. Die Patienten werden in einer weitgehend unbelasteten Umgebung behandelt. Dafür wurde ein Trakt der Klinik rund ein halbes Jahr unter baubiologischen Gesichtspunkten umgebaut: Leitungen wurden entfernt, die Wände mit Lehm verputzt, der Bereich bekam einen separaten Eingang. Der Umweltmediziner Dr. Frank Bartram hat den Umbau zusammen mit einem baubiologischen Berater begleitet.

Der Arzt blickt auf rund zwanzig Jahre Erfahrung im Fachgebiet Umweltmedizin zurück. „Bevor sie zu uns kommen, haben Patienten in der Regel zig Ärzte aufgesucht“, sagt er, „vom Allergologen bis zum Psychiater. Es dauert meist lange, ehe ein Kollege eine umweltmedizinische Ursache in Betracht zieht. Manche Patienten waren sogar schon mit ihren Problemen bei selbsternannten Wunderheilern. Dabei sind die Ursachen klar belegbar, nur die Symptome sind diffus“, so der Arzt. Allgemeine Schlappheit, Rücken- oder Halsschmerzen können auch andere Ursachen haben. Müssen sie aber nicht. Häufigste Auslöser sind Schimmel in überisolierten Wänden, Zahnfüllungen und Biozide, die in Kleidung, Möbeln und Lebensmitteln vorkommen. „Sogar Parfum kann schwere Krankheiten auslösen“, sagt Dr. Bartram. „Um die eigentliche Wurzel des Übels zu finden, müssen wir die Patienten aus ihrer gewohnten Umgebung herausnehmen. Lassen die Beschwerden in einem unbelasteten Umfeld nach, wissen wir: ein Umweltgift war der Auslöser. Welche Substanz schuld ist, das finden wir im Labor heraus“, so der Mediziner.
Christiane Reinefeldt, Verwaltungschefin des Kreiskrankenhauses, sieht großes Potenzial in der Umweltmedizin. „Es ist noch gar nicht im Bewusstsein der Menschen angekommen, welchen Gefahren man zu Haus und im Büro ausgesetzt ist. Und dass es Lösungen gibt“, sagt sie.

Der Schauspieler Peter Lohmeyer („Das Wunder von Bern“, „Großstadtrevier“) hat sich schon 2006 im Rahmen einer Greenpeace-Kampagne auf Umweltgifte im Blut testen lassen. Übrigens positiv. Er findet das Thema sehr wichtig und sagt: „Wie sehr wir durch Umweltgifte belastet sind, ist den meisten Menschen gar nicht klar. Endlich entsteht hier ein Ort, an dem Menschen geholfen wird, die durch unseren industriellen Wachstumswahn erkrankt sind. Ich wünsche mir, dass durch diese Klinik möglichst viele Patienten wieder gesund werden, denen anderswo nicht geholfen werden konnte.“
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