In der deutschen Hauptstadt, wo sich alles immer etwas ruppiger anhört, als es gemeint ist, kann man sich über die Schlagfertigkeit und den Erfindungsreichtum der berühmten „Berliner Schnauze“ köstlich amüsieren.
Nur eine gute Beobachtungsgabe und das Talent, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, ermöglichen Begriffe wie „Langer Lulatsch“, „Forzkruke“ oder „Sparjeltarzan“. Was nicht passend ist, wird passend gemacht. Und wer anders darüber denkt, hat eben „`ne saure Murmel“, „`nen Ding an der Bommel“ oder einfach „keene Ahnung“.
Der Berliner ist eben „nich’ uff de Schnauze jefallen“. Und man muss wohl „mit Spreewasser jetauft sein“ oder zumindest die „Berliner Luft“ geatmet haben, um dies nicht übel zu nehmen, sondern sich im Ernstfall „halb tot zu lachen“.
Humorvolle Dialoge und pfiffige Comics ergänzen die umfangreiche Stichwortliste und machen dieses Buch zur sprachlichen Entdeckungsreise durch Berlin.
Wer schon immer einmal wissen wollte, was eine Tapetenflunder ist, der bekommt in diesem Buch Aufschluss darüber. Auch viele andere absonderliche Begriffe, die der berühmt-berüchtigte Berliner Humor hervorgebracht hat, werden hier alphabetisch sortiert genannt. Oder wissen Sie, was ein „Mäusebrat’n“, ein „Tintenpropp’n“ oder „Beamtenbutta“ ist?
Seh’n Se, dat is Berlin. Hier können auch Insider noch etwas dazulernen.
Die lustigen Begriffe hat der Illustrator Rudolf Schuppler in eindrucksvoller Weise in Bilder und Comics umgesetzt. Dabei ist es aber keine fortlaufende Comic-Geschichte. Vielmehr sollen die Dialoge in den Zeichnungen die Berliner Wörter und Redewendungen in typischen Alltagssituationen zeigen. Die Hauptfiguren in den schlagfertigen und oft rotzfrechen Comic-Dialogen sind Otti und Oskar, ein Ehepaar, das für das alte Berlin ziemlich typisch ist und das Sie in seinem alltäglichen Umfeld in zumeist humorvollen, bisweilen aber auch nachdenklichen Situationen erleben können. Daneben fliegen auch mal zwischen Mutter und Tochter die Fetzen, und man kann „Jören“ belauschen, das schöne Geschlecht untereinander oder die Herren der Schöpfung, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.
Auf jeden Fall wird die Berliner Mundart seit eh und je sehr kontrovers aufgenommen. Was für manche recht gewöhnlich klingt, finden andere erfrischend und treffend, denn dem Berliner wird nachgesagt, Dinge innerhalb kurzer Zeit mit wenigen Worten auf den Punkt bringen zu können. Dazu gehören ein scharfes Auge und ein wacher Verstand. Die Berliner Mundart mit ihrem versteckten, auch herben Charme lässt in jedem Moment die Ironie und Schlagfertigkeit durchblicken, die auch Neuberliner und Besucher zum Schmunzeln bringt.
Dietrich Novak / Rudolf Schuppler
Kariert jequatscht & abjelacht
Das etwas andere Berliner Comic-Wörterbuch
Softcover, 156 Seiten
ISBN 978-3-943018-18-9
€ 13,90 (D) / € 14,90 (A) / sFr 23,50
Die Autoren:
Als typisches Kind der fünfziger Jahre galt Dietrich Novaks Interesse schon immer dem Film, den schönen Künsten und seiner Heimatstadt Berlin. In reiferen Jahren erhielt er die Möglichkeit, sich einen Traum zu erfüllen und selbst als Schauspieler auf der Bühne zu stehen. Heute konzentriert sich Dietrich Novak hauptsächlich auf das Schreiben. Als Maler kann er auf diverse erfolgreiche Einzel- und Gruppenausstellungen zurückblicken.
Rudolf Schuppler ist neben seiner Tätigkeit als Kinderbuchillustrator auch als Zeichner und Cartoonist für verschiedene Steuer- und Wirtschaftszeitschriften im In- und Ausland tätig. Wohnhaft ist der Vater zweier Töchter in Mistelbach in Österreich.