Als "wichtigen gesellschaftlichen Konsens" bezeichnet die gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, Kordula Schulz-Asche, das heute im Bundestag verabschiedete Gesetz zur Organtransplantation. Die sogenannte Entscheidungslösung sieht vor, dass die Krankenkassen ihre Mitglieder regelmäßig zu ihrer Bereitschaft zur Organspende befragen. "Die Menschen in einem so sensiblen, ethischen Bereich regelmäßig anzusprechen, ist der richtige Weg. Die jetzige Regelung wird die Zahl der potentiellen Spender erhöhen. Tausende von erkrankten Menschen warten auf Spenderorgane. Und vielen Familien wird die Last der Entscheidung im Ernstfall abgenommen."
"Minister Grüttner ist mit seinem Vorschlag, jeden Verstorbenen zum potentiellen Spender zu erklären, glücklicherweise gescheitert. In einer aufgeklärten, informierten Gesellschaft hat jeder das Recht selbst zu entscheiden. Von daher wäre dies der falsche Weg gewesen", kommentiert Schulz-Asche die Bundesratsinitiative des hessischen Gesundheitsministers im vergangenen Jahr. "Grüttner hat mit seinem Vorschlag eher zur Verunsicherung potentieller Spender beigetragen. Er muss sich jetzt darauf konzentrieren, dass in allen hessischen Krankenhäusern die Voraussetzungen für mehr Organspenden geschaffen werden. " Hessen gehört seit Jahren zu den Schlusslichtern unter den Bundesländern bei den Organspenden.
"Ein weiterer Beitrag zur höheren Akzeptanz der Organspende muss durch schärfere Kontrollen der Deutschen Stiftung Organtransplantation geleistet werden. Die Menschen müssen Vertrauen in das Spendeverfahren haben und dafür braucht es mehr Transparenz."
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