Ruhpolding/Potsdam, 14. November 2008.
Jedes Jahr wächst die Zahl der Diabetiker in Deutschland um mehr als 350.000. Neben dem Leid für den Betroffenen bedeutet jeder Patient für das Gesundheitssystem Kosten von rund 1500 Euro im Monat. Darunter fallen unter anderem Kosten für medizinische Hilfsgeräte, Teststreifen, Insulin, ärztliche Betreuung, Amputationen, und Rehabilitation – insgesamt rund sechs Milliarden Euro pro Jahr. Derzeit liegt der jährliche Aufwand für die Bekämpfung der Diabetes-Folgen bereits bei rund 60 Milliarden Euro für geschätzte acht Millionen Diabetiker, so die Auskunft des Krankenkassen-verbandes.
Die GlucoMetrix AG hat sich zum Ziel gesetzt, einen wesentlichen Beitrag zur Senkung dieser Kosten zu leisten. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, das eine frühzeitige Erkennung des Diabetes-Risikos ermöglicht. „Diabetes ist vermeidbar – nicht bei allen, aber bei vielen potentiellen Betroffenen“, so Peter Paul Schikora, Vorstand der GlucoMetrix AG. Schikora ist überzeugt, dass mit einer verbesserten Früherkennung zudem im Gesund-heitswesen jährlich mehrere 100 Millionen Euro eingespart werden könnten, wie anlässlich des des Welt-Diabetestages am 14. November erklärte.
Bei der Diabetes-Aktion "Gesünder unter 7" in Dresden forderte Dr. Peter Schwarz von der Universität Dresden eine effektive Therapie. Dazu gehöre auch, die Behandlung bei nicht ausreichender Stoffwechsel-Einstellung recht-zeitig zu intensivieren und zum Beispiel auf Insulin umzusteigen. "Je früher, desto besser", sagte der Diabetes-Experte.
In der Realität sind aber viele potentielle Diabetiker unerkannt und deshalb unbehandelt. So kommt in Deutschland zu der Zahl bekannter Diabetiker von fast acht Millionen noch rund ein Viertel als Dunkelziffer dazu. In der Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen ist die Rate unerkannt Erkrankter einer Studie zufolge sogar genauso hoch, wie die der bereits erkannten. Tatsächlich dauert es oft Jahre, bis die Krankheit diagnostiziert wird. Viele Typ-2-Patienten haben dann schon Folgeschäden. Es sei also wichtig, Diabetes möglichst früh zu erkennen, betonte Schwarz.
Die GlucoMetrix AG wird in Kürze eine Lösung für dieses drängende Problem anbieten. „Wir hoffen, dass wir schon im Februar so weit sind, unsere Früherkennungsinstrumente auf breiter Fläche in allen Apotheken installieren zu können“, so der GlucoMetrix-Vorstand. „Wir wollen mit diesem einfach zu handhabenden Gerät die Bevölkerung für das Krankheitsbild Diabetes Mellitus sensibilisieren, bevor möglicherweise später Ärzte dieses Krankheits-bild diagnostizieren, weil es tatsächlich einge-treten ist.“
Das Gerät arbeitet mit einem speziellen mathematischen Algorithmus, den das Unter-nehmen in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Nikolay Matveev aus Moskau entwickelt hat. Dieser Algorithmus basiert auf der Methode Dermatoglyphics und misst über die Minutien der Fingerbeere die Höhe des Diabetes-Risikos. Durch diese Messung wird der Patient sensibi-lisiert für seinen persönlichen Gefährdungsgrad, später einmal an Diabetes zu erkranken. In der Folge kann er frühzeitig ärztlichen Rat einholen und seinen Lebenswandel darauf einstellen. Dadurch ist es möglich, den Ausbruch der Krankheit zu verzögern oder sogar zu verhindern. Das Unternehmen beabsichtigt, die Testgeräte den Apotheken kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Messung soll den Patienten etwa 15 Euro kosten.