Diabetes (Zuckerkrankheit) zählt in Deutschland zu
den Volkskrankheiten wie etwa Rheuma oder Asthma. Eine mögliche
Auswirkung, die vielen Diabetikern früher oder später zu schaffen
macht, sind Diabetische Netzhauterkrankungen - in Deutschland die
häufigste Ursache für eine Sehbehinderung bei Menschen im
erwerbsfähigen Alter.
Am 6. Juni 2012, dem Sehbehindertentag (www.sehbehindertentag.de),
werden an vielen Orten in Deutschland Aktionen und Veranstaltungen
zum Thema Diabetische Netzhauterkrankungen stattfinden.
Bundesweite Aufklärungskampagne
Im Sommer 2008 starteten der Deutsche Blinden- und
Sehbehindertenverband (DBSV) und sieben weitere Partner die Kampagne
"Bewahren Sie Ihr Augenlicht". Ziel des Bündnisses war es, die
Bevölkerung über die Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) zu
informieren und so zu einer besseren Früherkennung beizutragen.
Deutschlandweit wurde mit Anzeigen sowie Radiobeiträgen auf
Risikofaktoren, Symptome, Warnhinweise und Diagnosemöglichkeiten bei
AMD hingewiesen.
Am Sehbehindertentag 2012 wird die zweite Runde der Initiative
eingeläutet: Nun wird es zusätzlich um die Aufklärung zum Thema
Diabetische Retinopathie gehen. Die Kampagne informiert über beide
Krankheitsbilder und wird zu diesem Zweck geteilt, benutzt also
unterschiedliche Herangehensweisen und auch zwei verschiedene
Bildmotive. Eine Gemeinsamkeit ist aber, dass der Fokus auf die
Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen gelegt wird.
Die Kampagne zum Thema Diabetische Retinopathie setzt sich aus
folgenden Komponenten zusammen:
- Eine kostenlose Broschüre wird sich an Diabetes-Patienten
richten, um sie über das Risiko von Netzhauterkrankungen
aufzuklären.
- Ab Ende Juli werden Anzeigen in Apotheken-Kundenzeitschriften
und Spezial-Zeitschriften für Diabetes-Patienten geschaltet. Das
Motiv (Download unter www.sehbehindertentag.de) ist ein Auge,
dessen Iris für das kreisrunde Zifferblatt einer Uhr den
Hintergrund bildet. Die Zeiger stehen auf kurz vor Zwölf,
passend zur Überschrift: "Risiko Diabetes - Schützen Sie Ihr
Sehvermögen. Bevor es zu spät ist." Die Anzeigen fordern dazu
auf, bei einem kostenlosen Telefonservice die oben genannte
Broschüre zu bestellen.
- Weitere Werkzeuge der Kampagne sind ein Kalender für die
Wartezimmer von Augenarztpraxen, ein Amslergitter zur
regelmäßigen Selbstüberprüfung beim Diabetischen Makulaödem,
eine Simulationsbrille, die den Seheindruck bei Diabetischer
Retinopathie wiedergibt, und eine Internetseite.
Sieben der acht Kampagnenpartner sind schon seit 2008 dabei, neben
dem DBSV der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, die Deutsche
Ophthalmologische Gesellschaft, die Retinologische Gesellschaft,
OcuNet, PRO RETINA Deutschland und Novartis Pharma. Neu hinzugekommen
ist das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
anstelle des Bayerischen Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,
Familie und Frauen.
Der DBSV engagiert sich für "Bewahren Sie Ihr Augenlicht", um
unnötige Erblindungen zu vermeiden. Außerdem soll der Gedanke einer
ganzheitlichen Beratung in der Kampagne verankert werden, denn
erstens können auch modernste Therapien nicht allen Betroffenen
helfen und zweitens dürfen selbstverständlich diejenigen Menschen
nicht vergessen werden, bei denen bereits eine irreversible
Sehschädigung eingetreten ist.
Hintergrund
Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als
eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die
Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der DBSV im
Jahr 1998 einen eigenen Gedenktag eingeführt: den Sehbehindertentag.
Er findet jährlich am 6. Juni statt.
Pressekontakt:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Volker Lenk, Pressesprecher
Rungestraße 19
10179 Berlin
Tel.: (030) 28 53 87-140
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: v.lenk@dbsv.org