fit und munter - Impfungen: Herdenimmunität kann Mitmenschen schützen (BILD)

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Impfungen: Herdenimmunität kann Mitmenschen schützen (BILD)



Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene erkranken an Masern.
Sind ausreichend viele Menschen geimpft, kann das auch nicht immune
Personen schützen. Besondere Bedeutung hat dies gerade bei Masern,
Mumps und Röteln für Mitmenschen, die nicht geimpft werden können.

Im Zug, im Bus, beim Arzt oder beim Einkaufen: so leicht kann man
sich mit einer Infektionserkrankung anstecken. Das Masernvirus etwa
überträgt sich durch Tröpfcheninfektion, ein Husten oder ein Gespräch
reichen aus. An der "Kinderkrankheit" Masern erkranken immer mehr
junge Erwachsene, die weder geimpft sind noch nach Durchleiden der
Erkrankung immun sind. Eine hohe Durchimpfungsrate bietet aber nicht
nur dem Geimpften Schutz, sondern geht in ihrer Wirkung noch weit
darüber hinaus.

Impfungen schützen auch Mitmenschen

Wenn ausreichend viele Menschen geimpft sind, kann sich der
Erreger nicht ausbreiten und zu Personen vordringen, die nicht immun
sind. Dies funktioniert wie eine Brandschneise bei Feuer - das Feuer
kann sich nicht ausbreiten. Genauso verhindert eine ausreichend große
Gruppe von Geimpften die Ausbreitung eines Krankheitserregers. Diese
so genannte Herdenimmunität kann anfällige und nicht geimpfte
Mitmenschen, wie zum Beispiel Säuglinge, die noch nicht geimpft
werden können, sowie nicht-immune Schwangere und deren ungeborenes
Kind schützen. Eine weitere gefährdete Personengruppe sind Menschen
mit Immundefekt, AIDS, Transplantations- oder Krebs-Patienten.

Herdenimmunität in Gefahr

Wegen der zunehmenden Impfmüdigkeit in Deutschland ist allerdings
die Herdenimmunität in Gefahr. Bei sinkenden Durchimpfungsraten sind
zwar die Geimpften geschützt, doch der wertvolle Schutz der
Gesellschaft entfällt - die Brandschneise ist zu klein. Mögliche
Konsequenzen einer sinkenden Durchimpfung konnte man schon in
Griechenland in den 1990er Jahren beobachten: Rötelninfektionen in
der Schwangerschaft führten zu vermehrten embryonalen Missbildungen.
Der Grund: die Impfrate lag in den 1980er Jahren unter 50 Prozent.
Noch immer werden auch in Deutschland Säuglinge mit
Röteln-Embryopathie geboren.(1) Masern kommen inzwischen öfter bei
Jugendlichen und Erwachsenen vor.(2) Mit dem höheren Alter steigt
auch die Zahl der Komplikationen, wie Lungen- und Augenentzündungen.
Daher sollten alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihren
Impfstatus überprüfen und sich impfen lassen.(3)

Individuelle Entscheidung zur Impfung

Breite Impfprogramme sichern die Herdenimmunität - wie
beispielsweise in den USA nach der Vorgabe "No vaccination - no
school". In Deutschland ruft die Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA) alle Bürger ohne ausreichenden Masern-Impfschutz
auf, sich impfen zu lassen, um die sich ausbreitende Impfmüdigkeit zu
stoppen. Denn die Folgen können gravierend sein:

Ungeimpfte oder unvollständig geimpfte Kinder und Jugendliche
können zur Gefahr für Säuglinge werden. Eine schwerwiegende
Komplikation der Masern stellt die so genannte SSPE (Subakute
Sklerosierende Panenzephalitis) dar, eine Form der Gehirnentzündung.
Sie kann Kinder treffen, die als sehr kleine Säuglinge infiziert
wurden, als sie noch zu jung für eine Impfung waren - angesteckt von
Ungeimpften mit Masern. Bei der SSPE liegen zwischen der Infektion
mit dem Masernvirus und den ersten Symptomen bis zu zehn Jahre. Die
Viren dringen in das Gehirn ein und zerstören langsam, aber
unaufhaltsam fortschreitend, die Nervenzellen. Eine Therapie dagegen
gibt es bisher leider nicht.

Gegen eine Infektion mit Masern, Mumps und Röteln bietet eine
einfache Dreifach-Kombinationsimpfung Schutz. Jeder, der sich für
eine Impfung entscheidet, trägt zur Herdenimmunität bei und zeigt
damit neben dem Willen zu persönlichem Schutz auch seine
Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Quelle

(1)British medical Journal 1999;319:1462-7
(2)Infektionsepidemiologisches Jahrbuch 2006 (3)Berufsverband der
Kinder- und Jugendärzte (www.kinderaerzte-im-netz.de)



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