Die Forscher haben die Oberflächen von Titanimplantaten erstmalig auf Nano-, und nicht nur wie bisher auf Mikro-Ebene, untersucht. "Dadurch wird es ermöglicht, die Implantatoberfläche noch detaillierter auf die Gegebenheiten des Körpers abzustimmen. Das Implantat kann so vom Körper leichter aufgenommen und der Einheilungsprozess verbessert werden", erläutert Dr. Thomas Jung - Spezialist für Implantate von der Zahnklinik Jung.
Moderne Titanimplantate, wie sie auch in der Zahnklinik Jung verwendet werden, sind mit einer Oxid-Schicht bedeckt, die sich gut dazu eignet, dass sich der Knochen der Oberfläche anlagert. "Die Oberflächenbeschaffenheit der Zahnimplantate ist rau, weil sich so das Gewebe besser anhaften kann. Glatte Oberflächen eignen sich hierzu nicht besonders gut: Die Implantate könnten keine dauerhafte Stabilität erlangen, da sich das Knochengewebe nicht so gut mit glatten Oberflächen verbindet", betont Implantatspezialist Dr. Andreas Jung von der Zahnklinik Jung.
Das Forschungsteam hat nun entdeckt, dass eine erhöhte Leitfähigkeit der Oxidschicht die Einheilphase der Implantate beschleunigt. Als Ursache hierfür wird eine verbesserte Zellreaktion angegeben. Dadurch werden die für den Heilungsprozess wichtigen Mineralstoffe schneller an der richtigen Stelle angelagert. Als allgemeines Resultat lässt sich daher festhalten, dass knochenformende Mineralien besser und schneller auf Oberflächen mit gut definierten Nanostrukturen reagieren. Dies kann nun für die zukünftige Entwicklung von Implantaten berücksichtigt werden.