München, 7. Juni 2012 - Immer mehr Patienten schwören auf alternative Heilmethoden als Ergänzung zur konventionellen Schulmedizin. Die gesetzlichen Krankenkassen decken jedoch nur wenige Behandlungsarten ab. Wer sich bevorzugt homöopathisch oder in anderer Form alternativ behandeln lässt, sollte über eine private Krankenversicherung nachdenken. Sie übernimmt die Kosten für viele Angebote aus der Komplementärmedizin. Doch es gibt Unterschiede: Ein genauer Vergleich zahlt sich aus.
Die Leistungen einer privaten Krankenversicherung gehen weit über die medizinische Grundversorgung der gesetzlichen Krankenkasse hinaus. Ob freie Arzt- und Krankenhauswahl, die höhere Zahlung von Krankentagegeld, den Ersatz von Sehhilfen oder den umfassenden Versicherungsschutz im Ausland: Der Versicherte kann selbst entscheiden, welche Zusatzleistungen für ihn wichtig sind und den passenden Tarif entsprechend seiner Bedürfnisse wählen. Gerade die Möglichkeit, als Mitglied der Privaten Krankenversicherung auch alternative Behandlungsmethoden vergünstigt wahrzunehmen, veranlasst immer mehr Kunden, über den Wechsel zu einer privaten Krankenkasse oder den Abschluss einer Privaten Krankenzusatzversicherung nachzudenken. Denn die sogenannte Komplementärmedizin bietet in vielerlei Hinsicht nicht nur eine sanfte, sondern auch wirkungsvolle Ergänzung zur Schulmedizin. Dennoch werden nur wenige alternative Behandlungsformen von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt, wie der aktuelle Vergleich der Stiftung Warentest zeigt.
Der Wechsel zu einer privaten Krankenversicherung ist sinnvoll, wenn
- Bedarf an alternativen Heilmethoden besteht und diese auf Dauer nicht selbst finanzierbar sind,
- Sie alternative Arzneimittel mit natürlichen Wirkstoffen bevorzugen,
- konventionelle Methoden bei Ihrem Krankheitsbild nicht angeschlagen,
- eine chronische Erkrankung vorliegt,
- Sie Ihr Leistungspaket zum Gesundheitsschutz individuell kombinieren wollen.
Gute Spar-Chancen durch Vergleich der Beitrags- und Erstattungssätze
"Viele private Krankenversicherungen bieten Leistungen in der Komplementärmedizin an. Bei den Tarifen bestehen jedoch teilweise große Unterschiede, sodass sich der Vergleich verschiedener Anbieter unbedingt empfiehlt und in jedem Fall lohnt." so Andrea Gronegger, VP Marketing, Sales & Business Development beim Vergleichsportal FinanceScout24.de. Ausschlaggebend für die Beitragshöhe sind vor allem der persönliche Gesundheitszustand und das gewünschte Leistungspaket. Die Erstattung für alternative Heilmethoden kann auf einen jährlichen Höchstbetrag beschränkt sein, der - je nach Anbieter - bei zirka 2.000 Euro liegt. Im Einzelfall liegt die Kostenerstattung bei 80 bis 100 Prozent vom Höchstsatz der Gebührenordnung für Heilpraktiker (GeBüH). Der monatliche Beitrag zur Privaten Krankenversicherung wiederum sinkt oft mit einer Selbstbeteiligung, sodass es auch hier abzuwägen gilt, welche Tarifoption am besten passt. Eine Zusatzversicherung für alternative Behandlungsmethoden wird oft auch in Kombination mit anderen Leistungen angeboten, wie etwa für Sehhilfen und Schutzimpfungen. Auch hier lässt sich mit gezieltem Vergleich das optimale Paket finden.
"Beim Abschluss von Privaten Zusatzversicherungen sollten Patienten darauf achten, dass tatsächlich Privatarztrechnungen nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) erstattet werden", rät der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). "Nur dann werden Leistungen, die außerhalb der gesetzlichen Versicherungsleistung liegen, auch wirklich bezahlt." Viele Versicherer würden nur Heilpraktiker-Behandlungen übernehmen, für welche die GeBüH gilt. Empfehlenswert ist zudem eine Erstattung der Leistungen nach dem umfangreichen Hufeland-Verzeichnis".
Komplementärmedizin ist übrigens nicht nur für Erwachsene interessant. "Keine Altersgruppe wird so häufig homöopathisch behandelt wie Kinder und Jugendliche", ermittelte die Techniker Krankenkasse (TK) in einer aktuellen Studie. Besonders vorteilhaft ist es, dass - laut dem DZVhÄ - gerade für sie eine Zusatzversicherung besonders günstig ist. Es macht also durchaus Sinn, PKV-Tarife speziell auch in Hinblick auf Kinder und Jugendliche zu vergleichen.
Alternative Heilmethoden im Überblick
Traditionelle chinesische Medizin (TCM): Seit Jahrtausenden in China eingesetzte Behandlungsmethoden wie etwa Akupunktur, Massagetechniken und spezielle Medikamente.
Anthroposophische Medizin: Beruht auf den Lehren Rudolf Steiners, die den Menschen ganzheitlich unter Einbeziehung der Kräfte von Natur und Kosmos behandeln.
Ayurveda: Traditionelle, ganzheitliche Heilmethode aus Indien, die die Bioenergien des Körpers in Gleichklang bringt.
Chirotherapie: Diese manuelle Heilmethode erzielt gute Erfolge bei Funktionsstörungen und Fehlstellungen der Gelenke.
Naturheilverfahren: Mit Mitteln und Reizen aus der Natur werden die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers angeregt und unterstützt.
Homöopathie: Homöopathische Arzneimittel werden - stark verdünnt - gegen ein breites Spektrum von Krankheiten eingesetzt.
Osteopathie: Diese Heilmethode hat zum Ziel, beim Patienten mit den Händen Verspannungen zu diagnostizieren und zu lösen.
Eigenblutbehandlung: Die Eigenbluttherapie soll beispielsweise Infekten, Neurodermitis und Asthma entgegenwirken.