sup.- Bei der Behandlung von Prostatakrebs sind Harninkontinenz und Potenzprobleme (erektile Dysfunktion) nach der operativen Prostatektomie wichtige Kriterien der Bewertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Da die Heilungschancen nach Operation oder alternativ nach modernen Bestrahlungsmethoden mit Protonen identisch sind, ist die Bestrahlung in Amerika und auch in Europa zunehmend erste Wahl bei der Therapieentscheidung - vermeidet sie doch diese unglücklichen Folgen weitestgehend.
Eine aktuelle Studie mit 262 Männern im Alter von 60 Jahren oder jünger mit der Diagnose Prostatakarzinom bestätigt die Vorzüge der Protonentherapie. Die Lebensqualität der Patienten, die am Proton Therapy Institute der Universität von Florida behandelt worden waren, wurde zwei Jahre nach der Therapie ausgewertet. Innerhalb dieses Zeitraums erlitt nur ein Patient einen Krebsrückfall (Rezidiv). Lediglich 1,8 Prozent der Männer waren auf Inkontinenz-Hilfsmittel angewiesen. 73 Prozent der Männer gaben an, keine oder nur eine geringe sexuelle Dysfunktion zu haben. In der Gruppe der Patienten, die keine Vorgeschichte wie Diabetes hatten, verzeichneten insgesamt 94 Prozent keine Potenzprobleme.
Die Behandlung mit Protonenstrahlen statt wie herkömmlich mit Röntgenstrahlen wird in Deutschland bislang nur am Münchner Rinecker Proton Therapy Center (RPTC) angeboten. Dort wurden bereits über 350 Fälle therapiert. Es ist weltweit die modernste Anlage. Weitere Protonenzentren sind in Essen und Dresden in der Bauphase. Der große Vorteil von Protonen- gegenüber Röntgenstrahlen: "Protonen entfalten ihre volle Wirkung unmittelbar im Tumor bei weitestgehender Schonung des gesunden Gewebes vor und hinter dem Krebsherd. Deshalb sind die Nebenwirkungen deutlich geringer als bei Röntgenstrahlen", erläutert PD Dr. Hans Rinecker vom RPTC. Weitere Informationen zu dieser innovativen Bestrahlungsmethode gibt es unter www.rptc.de.