Überall auf der Erde werden Babys getragen - aber
kaum irgendwo diskutieren Mütter so leidenschaftlich über die
richtige Art und Weise wie in Deutschland. Die Zeitschrift ELTERN
berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 7/2012, ab morgen im
Handel) über das Thema und befragt die Expertin Dr. Evelin
Kirkilionis, Verhaltensbiologin der Forschungsgruppe
"Verhaltensbiologie des Menschen" (FVM) in Kandern.
Weltweit wird in so ziemlich allem getragen, worin sich ein Baby
unterbringen läßt: in Tüchern, in Beuteln, in Wiegen, in Körben. Dr.
Kirkilionis in ELTERN: "Die Afrikanerinnen, die ihr Kind am Rücken
oder auf der Hüfte im Tuch haben, machen es intuitiv richtig. Sie
tragen das Kind mit angehockten, gespreizten Beinen. Und zwar, weil
es für beide bequem ist und außerdem praktisch, denn so kann das
Kleine nicht herausrutschen."
Davon könnten wir uns einiges für unsere Tragehilfen abschauen.
Aber, warnt die Expertin: Man sollte nicht gedankenlos alles
übernehmen, was in Stammeskulturen funktioniere. Sie nennt ein
Beispiel aus den USA: "Dort wurden vor einigen Jahren unbedacht
voluminöse, hängemattenartige Tragetaschen konstruiert, ähnlich den
Hängenetzen für Kinder in Neuguinea, in denen Neugeborene früher
zusammengekrümmt lagen. Im Gegensatz zu den durchlässigen Netzen
konnten die amerikanischen Eltern nicht sehen oder fühlen, wie es
ihrem Kind geht - es kam zu Todesfällen durch Sauerstoffmangel."
Aber was hält Dr. Kirkilionis heute für die beste Methode für ein
europäisches Baby? Das hänge davon ab, bei welchen Gelegenheiten und
wie häufig es getragen werde. Und was seine Eltern als bequem
empfänden - Tragetücher zum Beispiel wachsen mit und können sogar
noch für Zweijährige gebunden werden. Tragehilfen sind dafür
besonders schnell angelegt. Die Expertin: "Wer zusätzlich auf sein
Bauchgefühl hört, kann so viel nicht falsch machen."
Viele Beispiele für Tragetechniken aus aller Welt jetzt in ELTERN.
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Andrea Wagner
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