DORTMUND. Rollstühle, Gehhilfen, REHA-Geräte, Antidekubitus-Matratzenauflagen und viele Medizinprodukte mehr: Damit die Hilfsmittel bei ihrem wiederholten Einsatz in Kliniken, Praxen oder Pflegeeinrichtungen frei von resistenten Krankheitserregern sind, hat das Tingelhoff Sanitätshaus selbst eine Hygienestraße entwickelt – und nach DEKRA-Zertifizierung im Mai 2012 in Betrieb genommen. Die Anlage ist einzigartig in Deutschland und dient zur konsequenten Bekämpfung von Infektionskrankheiten im Klinik- und Pflegebereich.
„Unsere Hygienestraße ist die funktionierende Antwort auf die Forderung nach mehr Hygiene bei Hilfsmitteln in Kliniken und Seniorenheimen“, berichtet Bernd Tingelhoff. Zwar gebe es mittlerweile einige Konzepte von Gesundheitsämtern, Krankenkassen und Herstellern von Medizinprodukten, die Reinigung von Hilfsmitteln komme dabei aber nur am Rande vor.
Tatsächlich werden die Hilfsmittel im ambulanten und stationären Einsatz zwischendurch nur wisch-desinfiziert – „eine umfassende Reinigung und Aufbereitung der Medizinprodukte gewährleistet jedoch die Tingelhoff Hygienestraße“.
Wie wichtig solche vorbeugenden Maßnahmen in jedem Detailbereich der medizinischen Versorgung sind, belegen Zahlen, die die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene vorgelegt hat: Mindestens 700.000 nosokomiale Infektionen (“Krankenhausinfektionen“) pro Jahr mit über 30.000 Sterbefällen beziffern ein ernst zu nehmendes Problem, das „regelmäßig und zurecht Medien und Bevölkerung auf den Plan ruft“, so Tingelhoff.
Neuer Standard für die Aufbereitung von Medizinprodukten
Dass die Hygienestraße gerade von Tingelhoff entwickelt worden ist, kommt nicht von ungefähr. Das Sanitätshaus mit Stammhaus in Dortmund und weiteren Niederlassungen in Dortmund, Kamen und Werne setzt in der Branche seit Jahren immer wieder neue Maßstäbe, wenn es um die Themen „Hygiene“ und „Qualitätsmanagement“ geht. Mit der „Hygienestraße zur Aufbereitung von Medizinprodukten“ hat man einen vorläufigen Innovations-Höhepunkt erreicht, der von der DEKRA nach EN ISO 13485:2003 + AC:2009 zertifiziert worden ist.
Das bedeutet laut Tingelhoff „die umfassende Umsetzung von betrieblich-organisatorischen und baulich-funktionellen Maßnahmen der Hygiene, ein funktionierendes Hygiene-Management sowie mikrobiologische Kontrollen zur Testung der Keimbelastung von Hilfsmitteln.“ Ganz wichtig: Die gesamte Reinigungs- und Desinfektionsanlage ist zertifiziert – die Medizinprodukte werden nicht nur nach RKI (Robert Koch Institut)-Richtlinien gereinigt, sondern auch vollständig aufbereitet.
Nötige Sicherheit und Wettbewerbsvorteil
Es ist ein aufwändiges und entsprechend sicheres Verfahren, mit der in der Tingelhoff Hygienestraße die Hilfsmittel gereinigt und aufbereitet werden: So folgen nach der sachgerechten Vorbereitung die Reinigung, Desinfektion und Trocknung – bevor das Medizinprodukt nach sorgfältiger Prüfung, Pflege und ggf. Instandsetzung gekennzeichnet und verpackt wird. Standardisierte Abläufe und überprüfbare Prozesse verhindern eine Wiederverschmutzung ebenso wie die räumliche Trennung von sauberem und unsauberem Bereich.
Zum Schluss erhalten alle aufbereiteten Hilfsmittel ein eigenes Hygiene-Zertifikat, das nach Aussage von Tingelhoff „nicht nur den hygienisch einwandfreien Zustand des Produkts dokumentiert, sondern für Hersteller wie Einrichtungen einen Wettbewerbsvorteil untermauert, wenn es darum geht, die Ansprüche der Kunden, Kooperationspartner und Patienten zu erfüllen“.