Bei der „Laser Speckle Contrast Analysis“, abgekürzt LASCA, wird ein gefächerter Lichtstrahl auf die Hirnoberfläche gerichtet. Von der unebenen Oberfläche wird das Licht in verschiedene Richtungen gestreut. Da sich die Blutzellen in den zahlreichen Blutgefäßen der Hirnrinde bewegen, ändert sich das Muster des Streulichts, das von LASCA registriert wird. „LASCA ist heute die beste Methode zur Untersuchung der Durchblutung der Großhirnrinde“, sagt Dr.med. Nils Hecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Neurochirurgie der Berliner Charité.
Dort wurde LASCA an 35 Patienten erprobt, die einen Bypass einer Hirnarterie erhielten. Zur Kontrolle wurden acht weitere Patienten untersucht, bei denen aus anderen Gründen eine Hirnoperation durchgeführt wurde. Wie Dr. Hecht berichtet, konnte die LASCA-Untersuchung bei allen Patienten erfolgreich durchgeführt werden. Die Messergebnisse waren zuverlässig, und nach der Anlage des Bypasses registrierte LASCA eine Steigerung der Durchblutung.
„Die Veränderungen werden sofort erkennbar“, erklärt Hecht einen Vorteil von LASCA. Bereits die kurzzeitige Blockade der Arterie zu Testzwecken führe zu einem Rückgang der Durchblutung. Nach der Wiederdurchblutung registriere LASCA einen raschen und sofortigen Anstieg der Durchblutung. „Mit LASCA können wir die Durchblutung der Hirnrinde quasi live beobachten“, sagt Hecht, nach dessen Ansicht die Untersuchung routinemäßig bei jedem chirurgischen Eingriff im
Bereich des Gehirns eingesetzt werden sollte.
Terminhinweis:
Bester Vortrag der Sektion Vaskuläre Neurochirurgie: Laser Speckle Contrast Analysis zur intraoperativen Messung der kortikalen Perfusion während direkter operativer Revaskularisierung.
(Nils Hecht, Johannes Woitzik, Susanne König, Peter Horn, Peter Vajkoczy (Berlin))
Termin: Freitag, der 15. Juni 2012, 16.00 Uhr
Ort: Saal 2, Congress Center Leipzig (CCL)