fit und munter - Hirnmetastasen: Operation kann Lebensqualität verbessern

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Hirnmetastasen: Operation kann Lebensqualität verbessern

Leipzig, 14. Juni 2012 – In der Behandlung von Hirnmetastasen konkurrieren Strahlentherapie und Neurochirurgie. Für die Operation spricht die rasche Erholung und der damit verbundene Gewinn an Lebensqualität, berichtet eine Expertin anlässlich der 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie in Leipzig.
Bei Lungen-, Brust- und Nierenkrebs sowie beim schwarzen Hautkrebs kommt es häufig zur sogenannten Absiedlung von Tumorzellen im Gehirn. Die Metastasen verdrängen das gesunde Nervengewebe. Da es unter dem Schädeldach keine Ausweichmöglichkeiten gibt, leiden viele Patienten beispielsweise unter starken Kopfschmerzen, Krampfanfällen oder Lähmungen. Einzelne Hirnmetastasen können durch eine Operation entfernt werden. „Der neurochirurgische Eingriff ist heute sicher“, sagt Dr. med. Petra Schödel von der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, die die Ergebnisse von 178 Patienten ihrer Klinik ausgewertet hat. Kein Patient sei an den Folgen der Operation verstorben. Nur bei jedem zehnten hätte die Operation, bei der manchmal auch gesundes Hirngewebe mit entfernt werden muss, Auswirkungen auf für die Gesundheit gehabt. Schödel: „Die meisten Patienten erholten sich innerhalb weniger Tage und ihr Allgemeinzustand verbesserte sich rasch.“

Den größten Nutzen von der Operation hatten laut Schödel Patienten mit Lähmungserscheinungen oder einem erhöhten Hirndruck (Kopfschmerzen). Nur bei vier Patienten sei es nach der Operation zu neuen neurologischen Ausfällen gekommen. Bei weiteren neun Patienten hätten sich bereits bestehende Symptome verschlechtert. Die Komplikationsrate ist nach Einschätzung von Schödel geringer als nach einer Bestrahlung, die bei Hirnmetastasen häufig angewendet wird.

Nach einer Bestrahlung kommt es in der Regel nicht sofort zu einer Verbesserung. Die Auswirkungen der Operation machen sich dagegen bereits nach wenigen Tagen bemerkbar. Für die Neurochirurgin ist dies ein wesentlicher Vorteil der Operation, da die meisten Patienten aufgrund ihrer Krebserkrankung nur noch eine begrenzte Lebenszeit haben. Die schnelle Besserung der Symptome und Ausfallerschei-nungen biete deshalb einen nicht zu unterschätzenden Gewinn an Lebensqualität.

Terminhinweis:

Bester Vortrag der Sektion Neuroonkologie: Resektion von Hirnmetastasen – Effekt auf Neurologisches Outcome und Lebensqualität
(Petra Schödel, Martin A. Proescholdt, Alexander T. Brawanski, Odo-Winfried Ullrich, Karl-Michael Schebesch (Regensburg))

Termin: Freitag, der 15. Juni 2012
Ort: Saal 2, Congress Center Leipzig (CCL)
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